Madrid als Pariser Vorbote
Hingis nimmt Anlauf auf «Santina-Slam»

Die French Open sind das einzige Grand-Slam-Turnier, bei dem Martina Hingis nicht Doppel-Titelhalterin ist. Paris ist das grosse Ziel einer Reise, die in Madrid beginnt.
Publiziert: 03.05.2016 um 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:12 Uhr
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Jubeln sind sich Martina Hingis und Sania Mirza gewohnt. Das Traum-Doppel ist an allen Grand-Slam-Turnieren Titelhalter. Nur bei den French Open nicht.
Foto: AP
Simon Häring

Paris ist für Martina Hingis (35) die Stätte der vielleicht grössten Niederlage. Im French-Open-Final 1999 verspielt sie gegen ihre grosse Rivalin Steffi Graf eine 6:4, 2:0-Führung und viel Kredit bei den Zuschauern. Weil sie einen Ballabdruck auf der Gegenseite persönlich kontrolliert – ein Verstoss gegen ein ungeschriebenes Gesetz. Weil sie die Oberschiedsrichterin verlangt. Und weil sie in der Schlussphase von unten serviert.

Mutter Melanie Molitor muss danach die in Tränen aufgelöste Hingis in den Katakomben des Court Philippe Chatrier trösten und dazu bewegen, an der Siegerehrung auf dem Platz teilzunehmen. Nach den Pfiffen zuvor lassen die Franzosen Milde walten und spenden Applaus. Doch es ist ein Wendepunkt in Hingis' erster Karriere. Sie gewinnt die French Open im Einzel nie – und auch kein Grand-Slam-Turnier mehr.

Im Frauen-Doppel triumphiert Hingis 1998 und 2000 in Paris, im gemischten Doppel fehlt ihr dieser Titel aber noch. Sand ist die Unterlage, die ihr am wenigsten Erfolge beschieden hat. Mit Sania Mirza hat sie in den vergangenen 18 Monaten fast alle grossen Turniere gewonnen –  die Australian Open, Wimbledon, die US Open und die WTA-Finals in Singapur. Nur ein Sieg fehlt: jener bei den French Open.

Bezeichnend, was Hingis unmittelbar nach dem Triumph in Melbourne sagt. «Nun streben wir den Santina-Slam an. Der Start in die Sandsaison war vielversprechend mit der Final-Qualifikation in Stuttgart. Zuvor hatten die Weltnummern 1 einen kleinen Hänger, schieden in Doha, Indian Wells und Miami vorzeitig aus. Das soll ihnen in Madrid nicht passieren. Schliesslich ist es eine erste Station auf dem Weg zum «Santina-Slam».

Der Auftakt in der spanischen Hauptstadt ist zumindest schon einmal geglückt. 6:0, 6:4 bezwingen die Favoritinnen nach einem Freilos in der ersten Runde das kroatisch-taiwanesische Duo Darija Jurak/Chuang Chia-jung.

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