Sandkönig Rafael Nadal fügte jüngst in Roland Garros den 12. Paris-Titel zu seiner Grand-Slam-Sammlung (18!). Der 20-fache Major-Champ Roger Federer zählt acht Triumphe in Wimbledon. Argumente, warum sich auch der Rasenkönig weiterhin nicht aus seinem Reich vertreiben lässt, gibt es genügend – hier deren Neun:
- Als Rekordsieger von Wimbledon ist Roger der Rasengott. Mit seinem 21. Antritt auf dem heiligen Boden ist er auch Rekord-Teilnehmer. Diese himmlische Fügung ist vielleicht kein handfester Grund, aber genug für den Glauben, dass sich ihm das Tor ins Tennisparadies zum neunten Mal öffnet.
- Federer ist erst 37. Sein Alter gilt im Leistungssport zwar als fortgeschritten, aber in seinem Fall scheint es tatsächlich nur eine Zahl zu sein. Das verdankt er nicht nur seinem ökonomischen Tennisstil – auch die Familie ist sein Jungbrunnen. Er habe zwei Leben auf der Tour, sagt er, ohne Kinder und nun mit. «Das hält mich jung.» Obwohl er mehr Tennis spielte, fühlt er sich fitter als letztes Jahr.
- Letztes Jahr – das schreit nach Revanche. Denn die Viertelfinal-Pleite nach Matchball gegen den Südafrikaner Kevin Anderson schmerzte noch mehr als das lädierte Handgelenk. Vielleicht ist sie gar mit ein Grund, dass Federer seine Karriere verlängerte.
- Logisches Plus für Roger: die starke erste Saisonhälfte. Als einziger Spieler zählt er 2019 drei Titel: Dubai, Miami und Halle. Beim deutschen Rasenturnier siegte er vorletzte Woche gar zum 10. Mal – wenn das kein Vertrauen für weitere Serien gibt! Ausserdem führt das Halle-Stängeli zum nächsten Grund...
- Das Los-Glück. Das Setzsystem kennt in Wimbledon eigene Gesetze. Und wegen seines jüngsten Erfolgs auf Rasen ist die Nummer 3 der Welt hier vor der 2 gesetzt. Auf Nadal, dem das gar nicht passt, träfe Federer im Halbfinal. Bis dahin wurden ihm schlagbare Gegner zugelost: morgen Lloyd Harris (ATP 87), in Runde 2 Jay Clarke (ATP 166) oder Noah Rubin (ATP 183). Vielleicht Lucas Pouille (ATP 28) in Runde 3.
- Die junge Konkurrenz ist noch nicht so weit. Es ist eine Frage der Zeit, wann Federer, der 33-jährige Nadal und Novak Djokovic (32) das Regiment an die neue Generation abgibt. Bis dahin ist und bleibt es schwer für Thiem, Zverev, Kyrgios und Co. Geschweige denn für die erst aufstrebenden Tsitsipas, Shapovalov oder Auger-Aliassime.
- Im aktuellen 128er-Tableau wissen nur die drei Superstars, wie man in Wimbledon siegt. Der eine ist Rafael Nadal: Aber ausser bei den French Open gewann er in zwei Jahren kein Grand-Slam-Event (zuletzt US Open 2017). Sein letzter von insgesamt zwei Siegen in Wimbledon ist gar neun Jahre her.
- Der andere ist Titelverteidiger und Vierfach-Wimbledon-Sieger Novak Djokovic – der gefährlichste Rivale. Aber als umstrittener Präsident des ATP-Spielerrats, wo derzeit wegen Streitigkeiten und Rücktritten von vier Spielern heftige Unruhe herrscht, könnte der Serbe abgelenkt sein. Zuletzt geriet der Djoker während Indian Wells und Miami politisch unter Druck – sportlich kam er dann nicht weit.
- Der Publikums-Liebling geniesst hier eine Art «Heimvorteil». Ganz besonders bei den fachkundigen Engländern ist der traditionelle Schweizer geliebt. Vom angeheiterten Fan draussen vor der Grossleinwand bis hin zu Herzogin Kate und Prinz William in der Royal Box – am Centre Court fiebert hier fast jeder leidenschaftlich mit King Roger.
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