Handschlag verweigern, das klingt harmlos, hat aber grosse symbolische Kraft und sorgt für Schlagzeilen. So bei Angela Merkels Antrittsbesuch bei Donald Trump, bei dem der US-Präsident im Oval Office überhaupt nicht reagierte, obwohl die Fotografen nach einem Handshake verlangten und ihn Merkel lieb danach fragte.
Auch im Tennis gehört der Handschlag nach dem Spiel zu den Benimmregeln. Der fällt zwar nicht immer gleich euphorisch aus, aber dass er verweigert wird, ist sehr selten und gilt als höchst unsportlich.
So schafft es auch der Fall des Franzosen Laurent Lokoli in die Schlagzeilen. Sein Gegner Martin Klizan, der die Partie für sich entschied, wollte Lokoli nach dem Matchball die Hand geben. Dieser verscheuchte ihn stattdessen mit einer unfreundlichen «Verpiss dich!"-Geste.
Unrühmlich auch der Grund für die Verstimmung des Besiegten. Im 5. Satz jubelte der Slowake Klizan bei einem entscheidenden Doppelfehler des Franzosen. Das war zu viel für Lokoli. Schon vorher störte ihn, dass Klizan immer wieder Probleme mit seinen Beinen hatte, was der Franzose als Täuschung auslegte.
So hatte Lokoli am Ende total frustriert keine Lust mehr auf einen Handschlag. Dabei gilt der Franzose als Stimmungskanone. 2014 legte er zusammen mit seinem Landsmann Gaël Monfils einen spektakulären und unvergesslichen Dance-Battle auf den Sandplatz von Paris. Am Mittwoch war ihm nicht mehr nach tanzen.