Federer nach seinem Sieg über das Nati-Out
«Vielleicht gehören wir ja auch nicht zu den besten Acht»

Roger Federer schafft den Sprung in die 3. Runde von Wimbledon. Er besiegt damit nicht nur Lukas Lacko (30, ATP 73) mit 6:4, 6:4 und 6:1, sondern auch den Stuttgart-Fluch. Nun gehts gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff (28, ATP 64). Nach dem Spiel äussert sich der Maestro auch zum WM-Out der Schweiz.
Publiziert: 04.07.2018 um 19:30 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 15:55 Uhr

Seit 2015 wird das ATP-250-Turnier in Stuttgart auf Rasen ausgetragen – und der Sieger des Turniers musste jeweils in Wimbledon in der 2. Runde die Segel streichen. Auch Rafael Nadal erwischte es 2015.

Nicht so dieses Jahr. Nachdem Federer Stuttgart zum ersten Mal gewinnen konnte, lässt er auch in der 2. Runde in seinem Wohnzimmer nichts anbrennen. Mit einer überzeugenden Leistung holt sich der Maestro den Sieg mit 6:4, 6:4 und 6:1.

Federer muss dabei aber deutlich besser spielen als noch in der Startrunde gegen Dusan Lajovic. Lukas Lacko hält bis zum 3:3 im ersten Satz gut mit, lässt den Schweizer laufen und gewinnt auch längere Ballwechsel mit druckvollen Grundlinienschlägen.

Doch bei Federers Aufschlag kann Lacko nichts ausrichten. Der Schweizer serviert auf einem schon fast unheimlichen Level. Gleich 78 Prozent der 1. Aufschläge landen im 1. Durchgang im Feld. Dazu kommen 19 Winners bei nur fünf Fehlern – Federer zieht dieses Niveau über drei Sätze mehr oder weniger durch. Beweis? Federer gewinnt bei eigenem Aufschlag 35 (!) Punkte in Serie. Im gesamten 2. Satz sowie bis zum 4:1 im 3. Satz holt Lacko keinen einzigen Punkt in einem Aufschlagspiel des Schweizers!

Die Federer-Fans können sehr zufrieden sein.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Der Slovake lässt zudem etwas nach, hat bei den Ballwechseln mit Fortdauer der Partie immer mehr Mühe. So serviert Federer die Sätze nach einem frühen Break jeweils souverän nach Hause und besiegt den Stuttgart-Fluch. Federer ist in Wimbledon unterdessen bei 26 gewonnen Sätzen in Serie angekommen. «Ich verlor in den ersten Runden schon beinahe und gewann am Ende doch. Oder ich verlor keinen Satz im ganzen Turnier. Alles ist möglich – aber je mehr Fünfsätzer du spielst, desto grösser ist das Verletzungsrisiko», meint der Maestro direkt nach dem Spiel.

«Mein Aufschlag funktionierte immer besser, je länger das Spiel dauerte. Ich habe wohl die richtigen Schlüsse aus dem ersten Satz gezogen.»

Federer zum WM-Out der Schweiz: «Ich war gestern sehr enttäuscht, ich habe mehr von dem Team erwartet. Aber es ist hart für ein Team von elf Jungs, pünktlich an einem Ausscheidungstag der WM gut miteinander zu funktionieren.» Und meint weiter: «Gegen Schweden haben wir eine grosse Chance verpasst, aber es wohl nicht anders verdient. Vielleicht gehören wir im Fussball ja auch nicht zu den besten Acht der Welt, wer weiss.»

In der nächsten Runde trifft Federer auf den Deutschen Jan-Lennard Struff, der sich nach langem Kampf in fünf Sätzen gegen den Aufschlagsriesen Ivo Karlovic (39, ATP 112) mit 6:7, 3:6, 7:6, 7:6 und 13:11 durchsetzt. (rwe)

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