Andy Murray wartet am Finaltag der Australian Open auf Stan Wawrinka oder Novak Djokovic! Sein 6:7, 6:0, 6:3, 7:5 gegen Tomas Berdych ist phasenweise hart umkämpft und geprägt von gespannter Atmosphäre auf und neben dem Court, mit welcher der Schotte besser umgehen kann als der gewohnt nervenschwache Tscheche.
Weil Berdych seinem Gegner unlängst den langjährigen venezolanischen Co-Trainer Dani Vallverdu ausgespannt hat, lagen die Nerven der Spieler und deren Teams zunächst etwas blank.
Andys Verlobte Kim Sears sorgte mit lauten Zurufen für eine Verwarnung. «Sogar Tomas, der auf dem Platz sonst kaum redet, wirkte diesmal sehr unruhig», so Murray. «Aber sicherlich war es vor allem für Dani unangenehm. In letzter Zeit wurde ich ständig nach ihm gefragt, und niemand beachtete meine aktuelle Trainerin, Amélie Mauresmo.»
Diese sei zudem zu Unrecht für seine mässigen Resultate der letzten Monate kritisiert worden. Um die Verhältnisse wieder zurechtzubiegen, bedient sich Murray nach dem Matchball einer Wawrinka-Geste: dem Dankbarkeit ausdrückenden Fingerzeig zum Coach. «Ich denke, diese Woche hat bewiesen, wie gut weibliche Coaches sind», sagt der Frauen-Versteher. Auch in Anlehnung an Lindsay Davenports Erfolge mit US-Talent Madison Keys (19), die nächste Woche Belinda Bencic (WTA 34) als bestklassierte Teenagerin (mind. Rang 20) ablösen wird.
Murray hingegen schnappt «Stan the Man» am Montag Platz 4 weg – unabhängig davon, ob er am Sonntag seinen dritten Major-Titel gewinnen oder zum vierten Mal down under im Final verlieren wird.