Letzte Mohikaner bei Roland Garros
Lassen Waltert und Sun die Schweizer Sonne strahlen?

In der zweiten Woche von Roland Garros sind auf Profi-Stufi keine Schweizer Spieler und Spielerinnen mehr vertreten. Unser Fähnchen halten ab Sonntag nur noch die Juniorinnen Simona Waltert (17) und Lulu Sun (17) hoch.
Publiziert: 03.06.2018 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:45 Uhr
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Simona Waltert (17) nimmt im WTA-Ranking Schritt für Schritt.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Für die Schweizer Tennis-Fans ist Roland Garros 2018 eine herbe Enttäuschung. Schon seit Donnerstag sind keine unserer Profis mehr in den Tableaux dabei. Ab sofort gilt der Schweizer Fokus deshalb unserem Nachwuchs.

Dort dürfen wir ab Sonntag bei den Juniorinnen zwei Spielerinnen die Daumen drücken. Die beiden 17-jährigen Simona Waltert und Lulu Sun halten unsere Fahne hoch.

Für Waltert jährt sich die Grand-Slam-Premiere in Paris. Ihr erster Auftritt an den French Open 2017 war nicht vom Erfolg beglückt. Die Churerin scheiterte in der ersten Runde an Whitney Osiugwe (USA).

Seither hat sich Waltert entwickelt und Fortschritte gemacht. Nur einen Monat nach Roland Garros spielt sie sich in den Wimbledon-Final. Der Aufstieg Walterts geht Schritt für Schritt vorwärts.

Letzten März triumphiert sie in Maçon (Frankreich) erstmals bei einem Profi-Turnier der 15000er-Kategorie und erreicht kurz darauf in San Severo (Italien) den Final. In der Weltrangliste ist Waltert zurzeit auf Rang 438 so gut klassiert wie nie.

Bei den Roland-Garros-Juniorinnen ist sie als 19 gesetzt. Erste Gegnerin ist die 15-jährige Französin Salma Djoubri, die eine Wildcard erhielt.

«Ich freue mich sehr, dass ich dieses Jahr wieder hier in Paris sein kann. An meinem 5. Grand-Slam-Turnier auf Juniorenstufe teilnehmen zu können, schätze ich als enormes Privileg ein. Es wird mir definitiv resultatunabhängig viele weitere wichtige Erfahrungen für die Zukunft bringen», sagt Waltert.

Sun hat noch keinen Schweizer Pass

Lulu Sun ihrerseits kommt aus einer Multikulti-Familie. Ihr Vater ist Kroate, die Mutter Chinesin, zur Welt kam sie in Neuseeland. Zwar spielt Sun seit längerem für die Schweiz, den Pass hat sie aber noch nicht. Auch sie stand schon wie Waltert in einem Grand-Slam-Final.

Im Januar verlor Sun zusammen mit Violet Apisah (Papua-Neuguinea) den Doppel-Final. Sun (WTA 836) ist in Paris an Nummer 14 gesetzt – besser als Waltert, weil sie im Junioren-Ranking stärker klassiert ist. In Runde eins trifft sie auf die Brasilianerin Ana Paula Melilo (17).

Waltert sagt: «Ich war mir gar nicht bewusst, dass Lulu und ich noch die einzigen Schweizer sind, die hier in Roland Garros vertreten sind. Das ist natürlich schon ein spezielles Gefühl!»

Der Auftakt gelingt Lulu Sun am Sonntag nach kurzen Startschwierigkeiten. Trotz Break-Rückstand im ersten Satz holt sie sich gegen Melilo den Durchgang mit 7:5. Der 2. Satz ist dann mit 6:1 eine klare Sache für die Schweizerin. In Runde zwei wartet nun US-Girl Caty McNally.

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