Zwei Jahre nach dem grandiosen Triumph von Stan Wawrinka, Roger Federer und Co. im französischen Lille bewahrt ein 19-Jähriger das Schweizer Davis-Cup-Team in Taschkent vor dem Abstieg. Sein Name? Antoine Bellier (ATP 507).
Der Genfer schlägt im finalen Einzel den Usbeken Jurabeck Karimow (18, ATP 774) mit 6:2, 6:4, 6:7 (6:8) und 6:3 und bucht für die Schweiz den entscheidenden dritten Punkt.
Die Partie kostet Nerven. Bellier liegt im dritten Satz bereits mit Doppelbreak vorne, hat sogar vier (!) Matchbälle, aber plötzlich zittern die Hände. Er muss einen Umweg über den Vierten nehmen. Dann, mit dem insgesamt 5. Matchball, ist es endlich geschafft. Der Sieg. Der Klassenerhalt.
Am Freitag hat Bellier, der auf ATP-Stufe seine beiden bislang einzigen Spiele verlor, gegen Denis Istomin (ATP 113) noch Lehrgeld bezahlt (Drei-Satz-Niederlage). Nun avanciert er gerade im richtigen Augenblick zum Helden. Besser hätte sein erstes Davis-Cup-Wochenende nicht ablaufen können.
Die zwei weiteren Punkte zum Klassenerhalt steuert Henri Laaksonen (ATP 138) bei, die Schweizer Nummer 1, da weder Wawrinka noch Federer noch Marco Chiudinelli nach Taschkent gereist sind. Laaksonen gewinnt sein Einzel am Freitag und am Samstag mit Adrien Bossel (ATP 498) das Doppel.
Der 24-Jährige hätte am Sonntagmorgen eigentlich schon den Sack zumachen können, er unterliegt jedoch Istomin 7:6 (7:3), 6:7 (6:8), 6:7 (6:8), 5:7. Die Niederlage ist nicht zwingend. Besonders der Verlust des dritten Satzes (Führung mit Doppelbreak, drei Satzbälle) ist unnötig und letztlich matchentscheidend.
Aber dank Belliers Premieren-Sieg bleibt Laaksonens Niederlage ohne negative Folgen für die Schweiz. (yap)