Tennis-Bad-Boy Nick Kyrgios schlägt wieder zu! In einem Interview mit der «New York Times» holt der Australier zum Rundumschlag in der Tennis-Welt aus. Auch die ganz grossen Spieler bekommen ihr Fett weg. Novak Djokovic, immerhin 15-facher Grand-Slam-Turniersieger, steht weit oben auf der Hass-Liste des 24-Jährigen.
«Er ist krankhaft davon besessen, geliebt zu werden. Er will wie Roger (Federer) sein», so »Kyrgios. Und weiter: «Er will so sehr gemocht werden, dass ich ihn nicht ertrage. Und wie er jubelt, ist so peinlich.» Beim nächsten Duell werde er den Jubel des Serben imitieren, um ihm zu zeigen, wie peinlich es aussehe, verspricht er. Zwar anerkennt er die Erfolge der aktuellen Weltnummer 1, dennoch: «Für mich wird er nie der Grösste sein.»
Kyrgios traf bisher erst zwei Mal auf Djokovic, beide Male ging er als Sieger vom Platz. Auch deswegen hält sich der Respekt für den Serben in Grenzen. «Er ist nicht der Grösste aller Zeiten, egal, wie viele Grand Slams er gewinnt», teilt er weiter aus. « Sorry, aber wenn er mich nicht schlagen kann... Und wenn du schaust, wie wenig ich trainiere! Im Vergleich zu ihm ist das nichts.»
Doch nicht nur die Weltnummer 1 kommt unter die Räder. Auch über Rafael Nadal weiss der Australier nur wenig Gutes zu berichten. So sei der Spanier sein «Gegenpol», der nur freundlich sei, wenn er gewinne. «Aber wenn ich ihn schlug, war er immer sehr angepisst und hat keinen Respekt für mich gezeigt.»
Ganz oben auf seiner Hassliste steht allerdings ein anderer Spieler: Fernando Verdasco (35). Für ihn sei der Spanier «der arroganteste Kerl aller Zeiten» und: «Ich bin nur schon wütend, wenn ich diesen Namen höre. Mehr will ich nicht sagen.»
Mit Wawrinka ist er heute befreundet
Trotzdem: es gibt auch Spieler, über die Kyrgios Gutes zu berichten weiss. Ganz oben auf der Liste: Roger Federer (37). Der Schweizer sei «der Grösste, mit Sicherheit. Sein Talent ist einzigartig. Und was er auf allen Belägen erreicht hat! Jeder versucht, sein Spiel zu imitieren.»
Auch über Stanislas Wawrinka (34) und Andy Murray (32) spricht er positiv. Dabei lag er insbesondere mit dem Romand im Streit, machte aus seiner Abneigung gegenüber Stan kein Geheimnis. Diese Zeiten seien vorbei, sie seien heute befreundet, erklärt Kyrgios.
An Selbstlob spart der Rechtshänder ebenfalls nicht: «Ich denke, ich bin ein Genie auf dem Platz. Ich habe im Moment keinen Trainer und schlage trotzdem die besten Spieler.»
Mit dem Tennis-Zirkus selbst kann der Australier nicht viel anfangen. Er spiele lieber Basketball mit seinen Freunden oder sei unterwegs. Während dem Turnier in Acapulco sei er nie vor 3 Uhr morgens im Bett gewesen. «Und trotzdem habe ich das Turnier gewonnen.»