Nach 15-monatiger Dopingsperre darf Tennis-Star Maria Scharapowa (30) ab Mittwoch wieder auf dem Platz um Punkte spielen. Die Rückkehr der Russin beim WTA-Turnier in Stuttgart, wo sie mit einer Wildcard teilnehmen darf, war im Tenniszirkus eines der meist diskutierten Themen der letzten Monate.
Scharapowas erste Gegnerin wird die Italienerin Roberta Vinci sein. Auch sie findet es unangebracht, dass Maria eine Wildcard erhält. «Ich bin damit nicht einverstanden, wie auch mit der Wildcard in Rom und den anderen Turnieren. Sie hat Fehler gemacht und dafür gebüsst. Nun darf sie wieder spielen – aber ohne Wildcards», sagt Vinci.
Kurz vor dem Comeback der fünffachen Major-Siegerin zieht ihr Manager Max Eisenbud über Scharapowas grösste Konkurrentinnen her. Zum Beispiel über Agnieszka Radwanska oder Caroline Wozniacki, die sich ebenfalls über die Wildcards beschwerten.
«All diese Gesellen, Spielerinnen wie Radwanska und Wozniacki, die nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen haben und von der nächsten Generation überholt werden. Die sind so klug und versuchen, Maria von Paris fernzuhalten. Keine Serena, keine Maria, keine Vika, keine Petra. Es ist ihre letzte Chance, ein Grand Slam zu gewinnen. Aber sie haben nie den CAS-Bericht gelesen. Sie haben keine Ahnung», wird Eisenbud in der «Bild» zitiert.
Die Chance, dass Scharapowa für Roland Garros eine Wildcard fürs Hauptfeld erhält (ab 28. Mai) sind aber gering. Gemäss Informationen des «Telegraph» werde sie keine solche erhalten, stattdessen eine für die Qualifikation. Die Entscheidung soll in der Woche ab 15. Mai publik werden.
Mit einer Quali-Wildcard könnte sich der französische Verband elegant aus der Affäre ziehen. Man kuscht so nicht ganz vor dem Status Scharapowas und erhält zusätzliche Aufmerksamkeit für die Quali-Spiele. Zudem stünden die Chancen gross, dass sich Maria via drei Quali-Matches ins Hauptfeld spielt. (rib)