Das Duell zwischen Australien und Griechenland am ATP Cup in Brisbane ist eine explosive Begegnung. Tennis-Rüpel Nick Kyrgios, der für seine ungestüme Art auf dem Tennisplatz bekannt ist, trifft auf Stefanos Tsitsipas. Die Partie hält, was sie verspricht. Die Sätze sind unglaublich eng und es wird um jeden Punkt gefightet. Während sich Kyrgios von seiner coolen Seite zeigt, hat sein Gegenüber seine Emotionen überhaupt nicht im Griff.
Unter den Augen seines Vaters und Coaches muss sich Tsitsipas im ersten Satz im Tiebreak mit 7:9 geschlagen geben. Das ist zu viel für den 21-Jährigen. Er rastet komplett aus. Zuerst haut er mit seinem Schläger auf eine Werbebande. Dann holt er vor seinem Stuhl ein weiteres Mal aus und erwischt dabei seinen Papa. Dieser zuckt zusammen. Mit schmerzverzehrtem Gesicht hält er seinen rechten Arm. Stefanos schert sich nicht weiter um ihn. Der Familien-Knatsch ist perfekt.
Apostolos Tsitsipas steht sofort auf und begibt sich in Richtung Tribüne. Er hat keine Lust mehr, seinen Sohn zu unterstützen. Keine drei Sekunden später taucht auch schon die Mutter hinter dem Tennis-Griechen auf und liest ihm die Leviten.
«Gibt vielleicht Hausarrest»
Die mahnenden Worte der Mutter scheinen zu wirken. In der Folge reist sich der Gewinner der letztjährigen ATP Finals wieder zusammen und bringt den zweiten Satz ins Trockene. Ein Happy End gibt es aber dennoch nicht. Kyrgios behält im Entscheidungssatz das bessere Ende für sich und bringt Australien mit 2:0 in Front. Da Tsitsipas zusammen mit seinem Landsmann Kalovelonis später auch noch das Doppel in zwei Sätzen mit 3:6 und 4:6 verliert, scheidet Griechenland aus.
Nach dem Spiel zeigt sich Tsitsipas reuig über seinen Ausraster. «Es war nicht meine Absicht. Leider ist es etwas ausser Kontrolle geraten», sagt der Grieche an der Pressekonferenz und witzelt: «Vielleicht gibt mir mein Vater jetzt Hausarrest und ich muss drei Tage in meinem Zimmer bleiben.»