Kein «Sabr» gegen Riese Isner
Federer verlässt der Mut

Roger Federer bezwingt bei den US Open Philipp Kohlschreiber in drei Sätzen und steht im Achtelfinal. Den «Sabr» wird er sich dort wohl sparen.
Publiziert: 05.09.2015 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:39 Uhr
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Der Federer-Express rollt weiter: Der Maestro lässt sich auch von Philipp Kohlschreiber nicht aufhalten.
Foto: Keystone
Von Simon Häring

Der Hype um Roger Federers Halbvolley-Return, den er selber «Sabr» (Sneaky Attack by Roger) taufte, nimmt kein Ende. Obwohl er Baselbieter den Schlag bei seinem 6:3, 6:4, 6:4-Sieg gegen Philipp Kohlschreiber (31, ATP 29) nur selten zeigt, zieht er souverän in die Achtelfinals ein.

Dabei geht in New York eine andere, für den Erfolg von Federer viel zentralere Serie, zu Ende. Seit dem Wimbledon-Final hat er in sieben Partien kein Break mehr hinnehmen müssen und dabei insgesamt 79 Aufschlag-Spiele (!) in Folge erfolgreich gestaltet.

Nun gelingen Kohlschreiber gleich zwei Breaks, allerdings unter gütiger Mithilfe Federers. Trotzdem ist der zehnte Sieg im zehnten Duell nie in Gefahr. In den beiden ersten Sätzen legt Federer früh ein Break vor, auf den Rückstand im dritten Durchgang reagiert er mit dem sofortigen Rebreak.

Das deutliche Resultat täuscht allerdings. Federer kommt bei für einmal angenehmen 27 Grad erstmals ins Schwitzen. Denn Kohlschreiber verbucht im gesamten Match nur fünf Punkte weniger. Die wichtigen hingegen gehen aber eben doch fast alle an den fünffachen US-Open-Sieger.

Er freut sich, dass er die Partie in drei Sätzen gewinnt. «Viel wichtiger als dass ich gut spiele ist, dass ich gut schlafe», scherzt er danach. Ausgeschlafen sollte Federer besser auch sein, denn im Achtelfinal wartet eine ganz andere Aufgabe auf den fünffachen US-Open-Sieger.

Dort trifft er auf Aufschlags-Gigant John Isner (30, ATP 13). Vier der fünf Duelle hat Federer für sich entscheiden können. Aber viel wichtiger: Roger Federer, packen Sie gegen den 2,08-Meter-Riesen auch den «Sabr» aus? «Ich glaube nicht!» Wir lassen uns überraschen.

«Es ist nicht die Idee, den Schlag gegen einen solchen Spieler oft zu benutzen. Ich denke auch nicht, dass es entscheidend sein wird.» Viel wichtiger sei es, den eigenen Aufschlag sicher zu halten. Er erwarte eine harte Partie. «Das Publikum wird für Isner sein.»

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