Noch grüsst Novak Djokovic in der ATP-Weltrangliste mit einem gigantischen Vorsprung von über 5000 Punkten auf den zweitplatzierten Andy Murray. Doch das Punkte-Abbild der letzten 52 Wochen täuscht über die aktuelle Lage hinweg.
In der Jahreswertung 2016, dem «Race to London» und den ATP Finals, ist der Abstand zwischen Djokovic und Murray bedeutend geringer. Nur gerade 1215 Punkte trennen den Serben und den Briten vor dem Auftakt in die US Open kommenden Montag (9040:7825).
Schon nach dem Final des letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres am 11. September könnte Murray den «Djoker» auf dem Leaderthron der Jahreswertung ablösen. Dazu muss er in New York aber den Titel gewinnen – und Djokovic darf nicht den Final erreichen.
Mit den 2000 Punkten für den US-Open-Sieg wäre Murray dann im «Race to London» mindestens 65 Zähler im Vorsprung. Und in einer guten Ausgangslage, um sich im Verlauf des Herbsts auch die Nummer 1 in der ATP-Weltrangliste zu erobern.
Denn Djokovic hat mit dem Titel in Peking, den Masters-Titeln in Shanghai und Paris sowie dem Triumph an den ATP Finals massig Punkte aus 2015 zu verteidigen. Schafft es Murray tatsächlich zur Nummer eins, wäre es eine Premiere für ihn. Djokovic thront seinerseits seit Juli 2014 ganz oben.
Auch die Frauen kämpfen um Nummer 1
Bei den Frauen kann es nach den US Open in der WTA-Rangliste bereits zu einem Wechsel kommen. Serena Williams (USA) muss um die Spitzenposition zittern, die sie seit dem 18. Februar 2013 inne hat.
Härteste Rivalin Serenas ist die Deutsche Angelique Kerber (WTA 2). Schafft sie es in die Viertelfinals, muss Williams mindestens ins Endspiel einziehen. Kommts dort zum Direktduell, wird die US-Open-Siegerin die Nummer eins bleiben oder werden. Je nach Szenario haben aber auch Garbine Muguruza und Agnieszka Radwanska Chancen auf den Thron.
Bitter wäre der Verlust der Nummer eins für Williams allemal. Sie zieht in New York an Anzahl Wochen in Folge an der Spitze mit Rekordhalterin Steffi Graf gleich. Beide kommen auf 186 Wochen in Serie. (rib)