Um die Jahrtausendwende war Jewgeni Alexandrowitsch Kafelnikow ganz oben: 1996 und 1999 gewann der Russe in Paris und Melbourne zwei Grand-Slam-Turniere, war sogar fünf Wochen lang die Nummer 1 der Tennis-Welt. In Sydney holte er sich mit seinem aggressiven Grundlinien-Tennis Olympia-Gold und gewann 2002 den Davis Cup.
Ein Jahr später beendete er nach Anschuldigungen wegen Wettbetrugs seine Karriere und versucht sich seither – einigermassen erfolgreich – als Poker-Spieler und – weniger erfolgreich – als Golfer. Dem gelben Filzball ist er als Vizepräsident des russischen Tennisverbands treu geblieben. Als solcher hat Kafelnikow eine pointierte Meinung zur aktuellen Lage im Tennis-Zirkus. Roger Federer sei «langweilig», Novak Djokovic «auch langweilig» und Rafael Nadal gar «sehr langweilig», so der 44-Jährige in einem Interview mit «Russia TV».
«Alles auf dem Silbertablett»
Kafelnikow nervt offenbar, dass die «Big Three» auch in ihrem fortgeschrittenen Sportler-Alter noch immer die Weltrangliste anführen. Besonders Federer geht ihm gegen den Strich: «Über ihn gibt es keine interessante Geschichte. Er ist wie eine Schweizer Bank. Als Schweizer hat er sowieso alles auf dem Silbertablett serviert bekommen.»
Auch mit Landsfrau Maria Scharapowa geht er hart ins Gericht: «Ich habe ihr früher meine Rackets geliehen. Doch seit sie in die USA abgehauen ist, kommunizieren wir nicht mehr miteinander. Alle wissen schon lange, dass sie keine Russin mehr ist, sondern eine Person, die mit einem amerikanischen Pass in den USA lebt und wie eine Amerikanerin denkt. Das kotzt mich an.» (red)