An Nick Kyrgios scheiden sich die Geister. Die einen halten ihn für einen mehr als willkommenen Farbklecks in der starr normierten Tennis-Welt. Den Traditionalisten ist der erst 20-jährigen wegen seiner extrovertierten und teilweise affektierten Art auf und neben dem Platz ein Dorn im Auge.
Sicher ist: der neuste Clou Kyrgios' dürfte ernsthafte Konsequenzen haben. Während eines Mixed-Matches an der Seite seiner Freundin Ajla Tomljanovic beantwortet er einen Telefonanruf. «Einer meiner Freunde rief mich an», sagt Kyrgios dazu, als sei es die normalste Sache der Welt.
Das Telefonat findet kurz vor der Mixed-Niederlage gegen Sania Mirza und Ivan Dodig statt. Ungeachtet dessen droht Nick Kyrgios nun eine empfindliche Busse. Ein Telefonanruf kurz vor einem Spiel gerät nach den Enthüllungen um den Wettskandal naturgemäss in Verdacht.
Elektronische Geräte sind während eines Spiels strikt verboten. «Einem Spieler ist es nicht erlaubt, elektronische Geräte wie CD-Player, Telefone oder ähnliches während eines Spiels zu verwenden, es sei denn, der Supervisor erlaubt es», steht in den Regelbüchern geschrieben.
Kyrgios steht seit der verbalen Entgleisung von Montreal im letzten Herbst unter strenger Beobachtung. «Kokkinakis hat deine Freundin gef..... Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen», hatte er damals in Richtug Stan Wawrinka gemurmelt und dafür massive Kritik geerntet.
Der 20-Jährige spielte damit wohl auf die Kroatin Donna Vekic an. Allerdings hat Wawrinka bis heute nie bestätigt, dass es sich bei Vekic tatsächlich um seine Freundin handelt. Kyrgios wurde danach zu einer Sperre von 28 Tagen auf Bewährung verurteilt.
Sollte Kyrgios Bussen über 5000 Dollar akkumulieren, wird die Strafe in eine Sperre umgewandelt. Weil die Grand-Slam-Turniere von dieser Regelung ausgenommen sind, dürfte es wegen des Handy-Zwischenfalls bei einer Busse bleiben.