Interview mit Federer-Coach Severin Lüthi
Waren das Rogers Abschiedstränen?

Coach Severin Lüthi wartet darauf, dass er Roger gratulieren kann. BLICK will wissen: Waren das Tränen des Abschieds? Nicht, dass ich wüsste, sagt er zum Glück!
Publiziert: 28.01.2018 um 15:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:20 Uhr
Federer bricht bei Dankesrede in Tränen aus
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«Leute, ich liebe euch»:Federer bricht bei Dankesrede in Tränen aus
Cécile Klotzbach

Severin Lüthi, Ihre ersten Gefühle nach Federers Sieg?
Ich bin sehr erleichtert. Der Match lief in jedem Satz komplett anders als ich jeweils dachte. Ausser im Ersten vielleicht. Aber im zweiten Satz war Roger eigentlich besser, aber er verlor. Den dritten Satz begann Cilic extrem gut und druckvoll, kam aber erstaunlicherweise nicht damit durch. Im Vierten führt Roger 3:1 und gewinnt danach kein Game mehr! Und im fünften Satz stand er enorm unter Druck! 

Haben Sie da gebangt, er verliert? 
Ja sehr! Anfang hat Cilic massiv Druck ausgeübt, war an jedem Return dran und verschlug fast nichts mehr. Es war hart für Roger, da heil raus zu kommen. Da brauchst du schon genau diese Qualitäten, die Roger eben hat. Sie sind wirklich überhaupt nicht selbstverständlich. 

Hatte es einen Einfluss, dass das Dach zu war?
Wir dachten uns, dass Indoor gespielt wird, aber wegen dieser Hitzeregel musst du ja sowieso nicht diskutieren. Es war sicher nicht schlecht für Roger. Aber ob es gut war, weiss ich auch nicht. Er kann ja gut bei extremer Hitze spielen. Es hat keine grosse Rolle gespielt, denke ich. 

Die Zahl 20 – jetzt ist sie da!
Für mich ist es einfach eine unglaubliche Zahl. Aber sie war weder Rogers Ziel, noch war die Zahl je mein Ziel. Es ist wichtig, im Moment das Beste zu machen. Das Turnier gewinnen, nur das zählt in dem Moment. Ich habe mir wirklich keine grossen Gedanken gemacht dazu. Am Schluss versuche ich zu gewinnen, ob ich spiele oder ob ich coache.

Mussten Sie mitweinen? 
Ich musste beissen, aber ich konnte die Tränen zurückhalten. Nicht dass ich das schlimm finde, ich habe gar nichts dagegen, wenn jemand weint. Aber das ist individuell verschieden.

Waren das Tränen des Abschieds?
Nein, nein, das glaube ich nicht! Wer weiss, vielleicht sagt er mir nachher etwas anderes, wenn ich ihn sehe... Aber ich gehe nicht davon aus. Es gibt keine Pläne zum Rücktritt. Ich weiss zumindest von nichts.

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