Anderthalb Wochen nach dem Rauswurf von Yann Marti aus dem Davis-Cup-Team äussert sich erstmals Roger Federer. «Es war wichtig für den Kapitän, eine gute Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Denn dieses Verhalten ist inakzeptabel», findet der Baselbieter gemäss «Le Matin» klare Worte.
Er habe die Vorkommnisse aus der Ferne mitverfolgt. «Severin und mein Physiotherapeut haben mir geschildert, was vorgefallen ist und warum die Entscheidung so getroffen worden ist. Das Team steht immer an erster Stelle», sagt Federer.
Dass er bei der Entscheidung oder früheren Nominationen seinen Einfluss über seinen persönlichen Trainer Severin Lüthi, der auch das Amt des Davis-Cup-Captains bekleidet, geltend gemacht habe, verweist Federer ins Reich der Fabeln. Der Marti-Clan hatte diese Vermutung nach der Ausbootung geäussert.
Den Walliser Yann Marti (26), immerhin die Nummer 295 der Welt, kennt Federer kaum. «Ich habe nur vier Tage während des Davis Cups mit ihm verbracht. Manchmal sehe ich ihn auf den Turnieren. Es ist einfach enttäuschend, was vorgefallen ist. Niemand sieht das gerne.»
Im Davis Cup spielt Marti in Zukunft keine Rolle mehr. Das hatte Swiss-Tennis-Präsident René Stammbach nach dem 2:3 gegen Belgien unmissverständlich klar gemacht. Nach dem Rücktritt von Michael Lammer wird die Spielerdecke bei der Schweizer Tennis-Nati damit immer dünner.
Marti bestritt in der vergangenen Woche in Trimbach SO übrigens ein Future-Turnier. Dort scheiterte er als Topgesetzter bereits im Viertelfinal am Deutschen Johannes Haerteis (18), der aktuellen Nummer 743 der Weltrangliste.