In Wimbledon
Stan hadert trotz Sieg

Wawrinka steht ohne Satzverlust im Viertelfinal. Von seiner Leistung ist er aber nicht begeistert.
Publiziert: 06.07.2015 um 22:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:44 Uhr
Von Cécile Klotzbach aus Wimbledon

BBC-Kommentator John McEnroe hatte gewarnt: «David Goffin ist stark und schnell, es wird ein hartes Stück Arbeit für Stan Wawrinka.» 7:6, 7:6, 6:4 – wie schon in den Runden zuvor katapultiert sich der Romand dann aber gegen die belgische Weltnummer 15 ohne Satzverlust zum Sieg.

Legende McEnroe behält dennoch recht. Der Fight dauert knapp zweieinhalb Stunden, entpuppt sich als harte, schweisstreibende Probe.

Wawrinka ist denn auch nicht begeistert von seiner Leistung. «Ich bewegte mich nicht so gut, fühlte mich nach zwei spielfreien Tagen schwerer, langsamer als sonst. Oft war ich zu zögerlich, ich wähnte mich das ganze Match hindurch in Gefahr.» Sein Zwischenfazit deshalb: «Seit Beginn des Turniers habe ich immer wieder Hochs und Tiefs.»

Einmal mehr geht der Schweizer Schwerarbeiter hart mit sich ins Gericht. Das war schon immer so – und in der Vergangenheit zermürbte sich Wawrinka damit oft selbst. Heute aber ist er dennoch da, wo er sein will, steht als zweifacher Grand-Slam-Sieger erneut in den Viertelfinals – einer der Hauptunterschiede des neuen zum alten Stan. «Mein Vertrauen hilft mir sehr, deshalb war ich mental immer voll da.»

Stan steht weiterhin im Schatten der Top-Stars

Was hingegen gleich geblieben ist wie früher: Auch als Weltnummer 4 steht Stan unter den letzten Acht in Wimbledon nicht im Rampenlicht.

Ob es ihn störe, im Schatten von King Roger, Lokalheld Andy Murray oder Titelverteidiger Novak Djokovic zu stehen, will der TV-Interviewer unmittelbar nach dem Sieg wissen. «So war es immer», antwortet Stan beinahe gelangweilt, «ich fokussiere mich nur auf mein Spiel. Und es gibt noch viel zu tun, um parat für das nächste Match zu sein.»

Anders als im letzten Jahr, wo Wawrinka als Opfer von Regenverzögerungen drei Tage in Folge bis zum Viertelfinal gegen Roger Federer spielen musste, hat er nun bis Mittwoch Zeit, sich auf den Franzosen Richard Gasquet (ATP 20) vorzubereiten. Die Voraussetzungen sind also besser als damals, als er nach 2:0-Satzführung ausgepumpt 6:8 im fünften Satz verlor.

Angriffslustig sagt Stan zum Duell der schönsten einhändigen Rückhände: «Ich bin auch fähig meinen nächsten Gegner zu schlagen.»

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