Timea Bacsinszky (27, WTA 15) misst sich in der zweiten US-Open-Runde am Donnerstag (ca. 18.30 Uhr) mit der 30-jährigen US-Amerikanerin Varvara Lepchenko (WTA 67). Der Name deutet es bereits an, Lepchenko hat keine nordamerikanischen Wurzeln.
Ursprünglich stammt sie aus der zentralasiatischen Republik Usbekistan, ihre Familie hat allerdings einen russisch-ukrainischen Hintergrund. In ihrer usbekischen Heimat waren die Lepchenkos deshalb Ziel politischer Unterdrückung.
Dies machte ihrer Familie derart zu schaffen, dass ihr Vater Peter 2002 zusammen mit der damals 15-jährigen Varvara und deren Schwester Jane in die USA flüchteten, wo sie politisches Asyl erhielten. Bitter damals: Ihre Mutter Larisa musste noch vier Jahre in Usbekistan ausharren, ehe sie nachreisen durfte.
Bis zur US-Einbürgerung 2007 war es Varvara wegen ihres rechtlichen Status als Flüchtling nicht erlaubt, die USA zu verlassen. Sie konnte nur Turniere in den USA bestreiten.
Das Land scheint ihr zu liegen. Denn alle ihre elf ITF-Turniersiege, den letzten 2011, holte sie auf US-Boden! Mittlerweile lebt sie in Pennsylvania und hält sich seit vier Jahren konstant in den Top 100. Bestklassierung ist WTA-Rang 19 im Oktober 2012.
Das heutige US-Open-Duell gegen Bacsinszky ist das zweite in ihrer Karriere gegen eine Schweizerin. Im Juni diesen Jahres verlor Lepchenko gegen Bencic in s-Hertogenbosch.
Aufgrund regnerischer Bedingungen in New York verschieben sich die 2.-Runden-Partien um mehrere Stunden. Bacsinszky, die auf Court 17 antritt, muss sich also noch gedulden. (rib)