Es war ein unglaublicher Final in Melbourne Anfang Februar. In einem umkämpften Fünfsatz-Thriller rang Novak Djokovic den Österreicher Dominic Thiem nieder, stemmte zum 17. Mal eine Major-Trophäe.
Während ihm tausende Fans auf den Rängen zujubeln, sucht man vergebens nach Djokovics Ehefrau Jelena. Die Serbin blieb Australien fern.
In einem Interview mit der Zeitung «Vesti online» berichtet Jelena Djokovic nun, dass ihr das Rampenlicht und die öffentliche Aufmerksamkeit zu schaffen machen.
«Es fehlt dir an Anonymität»
«Wenn du jung bist, gefällt dir das Rampenlicht und die Aufmerksamkeit natürlich», so die Mutter von Sohn Stefan (5) und Töchterchen Tara (2). «Diese Situation alarmiert dich erst nicht. Man schaut auf berühmte Personen und denkt, dieses öffentliche Interesse ist okay.»
Doch: «Mit der Zeit fehlt es dir an Anonymität, es fehlt dir an Privatsphäre, um zu tun und lassen, was du willst, wo du willst und wie du willst.» Vor allem Kommentare auf Social Media hätten ihr schwer zugesetzt. Sie sei für ihr Aussehen kritisiert worden.
«Ich versuchte, all diesen Erwartungen zu widerstehen, um immer mich selber zu sein und es Novak zu ermöglichen, sich selber zu sein. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich in der Öffentlichkeit kritisiert wurde: ‹Warum trägt sie kein Make-up›, oder ‹warum trägt sie nicht immer High-Heels?›»
«Enttäusche mich nicht mehr selber»
Mittlerweile meide sie öffentliche Auftritte, wie etwa in Melbourne oder auch schon in Wimbledon 2019, als ihr Mann die Trophäe auch alleine stemmen musste – und bereits Gerüchte über Eheprobleme die Runde machten.
«Ich habe entschieden», so Jelena, die auch Chefin der Novak-Djokovic-Foundation ist, «dass ich mich nicht mehr selber enttäusche, egal, wie ich mich sehe und mich liebe, und was die Öffentlichkeit von mir erwartet.»
Jelena weiter: «Die Entwicklungen von Technologie und Sozialen Netzwerken haben dazu geführt, dass das Leben von öffentlichen Personen jederzeit verfügbar ist. Und ich bin mir bewusst, dass ich als Frau eines populären Athleten interessant sein kann für Zeitungen. Darum versuche ich, ihnen möglichst wenig Material zu liefern, um über mich zu schreiben.» (wst)