In drei Sätzen gegen Fucsovics
Federer zieht souverän in die Viertelfinals der Australian Open ein

Titelverteidiger Roger Federer (36) spielt sich mit einem 6:4, 7:6 und 6:2 zum 14. Mal in die Runde der letzten Acht in Melbourne. Der Ungar Marton Fucsovics ist chancenlos. Nun wartet Tomas Berdych.
Publiziert: 22.01.2018 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:42 Uhr
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Federer muss gegen Fucsovics in der Tagessession ran.
Foto: REUTERS
Cécile Klotzbach aus Melbourne

Tomas Berdych (ATP 20) will sich nach seinem souveränen Dreisatz (6:1, 6:4, 6:4) über den Italiener Fabio Fognini ins Eisbad setzen und dort zusehen, wer sein nächster Gegner wird. Weltnummer 2 Roger Federer? Oder Marton Fucsovics, der 25-jährige Ungar, aktuell auf Platz 80 der Weltrangliste?

Der 32-jährige Tscheche befindet sich wieder in der Australien-Form von 2014 und 2015, wo er jeweils die Halbfinals erreicht hat. Und dürfte mit gemischten Gefühlen an die letzten beiden Jahre denken, als ihn der Schweizer – wie auch schon 2008 und 2009 – aus den Aussie Open warf. Von insgesamt 25 Partien hat er 19 gegen den Schweizer verloren. 

«Ich hoffe, die beiden spielen etwas länger, als ich im Eisbad sitze», witzelt Berdych. Federer und Fucsovics tun ihm den Gefallen. Wer erwartet, dass Roger seinen Trainingspartner von letztem Sommer im Zürcher GC Tennisclub deklassiert, irrt.

Aber er spielt gerade gut genug, um den Ungarn in Schranken zu halten. Seine Service-Games bringt er souverän durch. Aber in der Chancenverwertung der Breakbälle glänzt er nicht. Immerhin: Einer von Vieren langt, um den ersten Satz zu entscheiden. Von 5:4 erhöht Federer auf 6:4.

Wind weht durch Rod-Laver-Arena

Bereits eineinhalb Stunden sind gespielt, als die 2:0-Satzführung feststeht. Roger macht es spannend, kann wiederum drei Breakbälle nicht nutzen. Er selbst hingegen bleibt in dieser Statistik makellos. Fucsovics hat bei Aufschlag Federer keine Chance.

Sonst ist die Show der beiden etwas fehlerhaft – was auch am durch die Rod Laver Arena wehenden Wind liegen kann. Aber irgendwie hat der Zuschauer das Gefühl, dass der 19-fache Grand-Slam-Sieger jederzeit einen Gang hochschalten könnte. Wie im Tie Break, den er mit 7:3 gewinnt. 

Und wie im dritten Durchgang. «So geht's nicht weiter», hat sich Roger wohl vorgenommen. Und nimmt dem ungarischen Gegner gleich zu Beginn den Service ab. Dem 1:0 folgt das nächste Break zum 4:1. Gleich ist Fucsovics futsch, das spüren alle im Stadion. Wenig später ists vollbracht: Ein, zwei, drei, vier Punkte reichen – Federer musste im ganzen Match bei eigenem Aufschlag nur einmal über ein Deuce gehen!

Das 6:4, 7:6 und 6:2 steht fest. Genau zwei Stunden sind gespielt – Berdych wird nicht mehr im Eisbad sitzen, er wäre sonst erfroren. Aber bei der Aussicht, im Viertelfinal einmal mehr auf Roger Federer zu treffen, wird es ihm kalt den Rücken runterlaufen.

«In diesen windigen Bedingungen musst du schnelle Entscheidungen treffen, es war nicht leicht und Fucsovics hat das ganz gut gemeistert – er spielte recht gut», sagt Federer. Und er blickt schon aufs Berdych-Match voraus: «Bin froh für ihn, dass er so gut spielt und wieder zurück ist.»

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