Wir verloren 1998 gegen die Schweiz 0:5. Ich hoffe, diesmal gewinnen wir», sagt Frankreichs Team-Captain Yannick Noah. Schöner sind für den 57-Jährigen da schon die Erinnerungen an 1997, als er den Fed-Cup-Titel feierte. Mary Pierce, die damals für ihn siegte, dürfte ihm eine Inspiration sein, wenn sie morgen bei ihm als Co-Captain auf der Bank sitzt.
19 Jahre nach der einstigen Halbfinal-Niederlage in Sion erklärte sich Frankreichs Tennis-Legende wieder bereit, die National-Equipe zu coachen. Dazwischen machte er den Captain-Stuhl für Guy Forget frei. Später übernahm Amélie Mauresmo – bis zum letztjährigen Finalvorstoss, wo «les Bleues» gegen die Tschechinnen verloren.
Noah – heute ein gefeierter Popstar in seiner Heimat – startete einen Versuch mit dem Davis-Cup-Team – scheiterte und zögerte dann keine Minute, als die Anfrage der «Mademoiselles» kam. «Kiki, Pauline und Alizé schrieben mir SMS und riefen an», sagt der Roland-Garros-Held von 1983. Und nun ist der alternde, aber immer noch charismatische Rastamann mit Kristina «Kiki» Mladenovic, Alizé Cornet und Pauline Parmentier in Genf. Frankreichs Nummer 1 Caroline Garcia und Océane Dodin hatten für den Fed Cup nicht viel Interesse gezeigt. «Lieber nur mit drei, dafür motivierten Spielerinnen», so Noah.
Chance für den Final
Ihnen begegnet am Wochenende in der Palexpo-Halle ein nicht minder motiviertes Schweizer Quartett. Im Halbfinal würde Holland oder Weissrussland warten – Timea Bacsinszky, Belinda Bencic, Viktorija Golubic und Martina Hingis wittern eine Riesenchance, womöglich um den Titel zu spielen. Dazu haben sie mit Hingis den psychologischen Vorteil: Vor 19 Jahren fügte die heute 36-Jährige Noah zwei der fünf Ohrfeigen in Sion zu.
Anders als Captain Yannick erinnert sich Martina nur zu gerne an 1998, strahlt über beide Ohren, als sie sagt: «Das war ein unglaubliches Wochenende!»