Die Ausgangslage für Stan Wawrinka vor dem letzten Gruppenspiel gegen Andy Murray ist klar: Siegen oder fliegen!
Stan startet verhalten, muss zuerst Breakbälle abwehren. Wie aus dem Nichts breakt er dann Murray zum 5:3. Anstatt den Satz nach Hause zu servieren, kassiert er aber sofort das Rebreak. Der Satz geht ins Tiebreak. Dort biegt der Waadtländer ein 2:4 noch zu seinen Gunsten.
Von da an scheint Murrays Wiederstand gebrochen. Der Schotte gibt gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs den Aufschlag ab. Stan schafft gar noch ein zweites Break und serviert bei 5:2 zum Match.
Mit dem Rücken zur Wand dreht Murray aber auf, holt ein Break zurück. Zur grossen Wende reichts aber nicht mehr, Stan gewinnt 7:6 und 6:4.
Es kommt damit im Halbfinal zur grossen Revanche: 2014 setzte sich Roger Federer in einer dramatischen Partie gegen Stan durch. Auf den das Schweizer Duell angesprochen sagt er lachend: «Morgen gegen Roger wird sehr interessant. lch werde jetzt versuchen gut zu schlafen und mich so gut wie möglich zu erholen.»
Für seinen Davis-Cup-Kumpel hat er denn auch nur lobende Worte übrig: «Federer ist unglaublich für das Tennis. Für mich war er immer sehr wichtig, auch als Trainingspartner und Freund.»
Geheimnisse gibt es zwischen den beiden Schweizer Tennis-Stars keine mehr. «Ich denke, er musste das Match anschauen. Das mache ich auch, wenn ich meine Gegner studieren will. Ich mache das gerne, habe von den Besten auf diese Weise schon viel gelernt», sagt Wawrinka.
Einen Gefallen hat Stan seinem Freund Roger bereits getan: Weil Murray keine Punkte mehr sammelt, könnte Federer mit dem Turniersieg wieder die Nummer 2 der Welt werden.
Wawrinka kann gegen Murray übrigens auf die Unterstützung seiner drei Frauen zählen: Sowohl Ehefrau Ilham mit Tochter Alexia als auch Donna Vekic drücken ihm in der O2 Arena die Daumen.