«Mirka hat einen grossen Einfluss auf mich als Mensch», erklärt Roger Federer in einem Interview mit der argentinischen Zeitung, «vielleicht nicht auf mein Spiel, aber sicher auf meinen Charakter als Tennisprofi.»
Es ist nicht die erste Liebeserklärung, die der Superstar seiner 41-jährigen Lebensgefährtin macht, die er seit Olympia 2000 in Sydney kennen und lieben gelernt und 2009 geheiratet hat. Aber den Menschen in dem südamerikanischen Land, wo er nach den derzeitigen ATP-Finals in London zum grossen Showkampf anreist, verrät der Familienmensch noch neues Bemerkenswertes.
«Ich wollte immer nur eine»
«Andere Spieler haben ein Jahr lang eine Frau, dann wechseln sie zur Nächsten, die sie beim Ausgang in der Disco kennengelernt haben. Das kann ja ganz lustig sein, aber es lenkt bestimmt auch ab. Mein Leben ist perfekt so wie es ist. Ich wollte immer nur eine, die gleiche Freundin haben.» Und das war und ist Mirka, die Mutter seiner vier Kinder Myla und Charlene (10) sowie Leo und Lenny (5).
Sie wird auch heute wieder leidend und fiebernd in der Spielerbox sitzen, wenn ihr «Rodschi» gegen den grossen Rivalen Novak Djokovic um den Einzug in die Halbfinals kämpft. Der Ausgang dieser entscheidenden Partie ist ungewiss – unabhängig davon kann er seiner Mirka aber sicher sein. «Sie schenkte mir immer bedingungslose Liebe, liess mich in den ersten Jahren meiner Karriere wachsen und reifen, war immer für mich da, bereit, mir zu helfen und mein Leben zu erleichtern – egal ob ich gewonnen oder verloren habe.»
Federer weiss, was er an seiner Familie hat
Die Leute wüssten gar nicht, wie hart sie arbeite, wie fleissig sie sei. Kein Wunder, seit 15 Jahren gibt Mirka Federer, geborene Vavrinec kein Interview. «Weil ich sie vor der Presse schütze», erklärt Roger. «Wir sind immer für einander da. Ich hoffe, das ändert sich nie. Sie ist grossartig – auch mit meinen Kindern, meinem Manager Tony Godsick und meinen Eltern.»
Apropos Eltern, von denen schwärmt Roger in dem rührenden Interview auch. «Von ihnen habe ich die Ehrlichkeit geerbt.» Weil sie erwarteten, dass Klein Roger immer sagt, wenn etwas in der Schule oder im Tennis nicht stimmt, habe er gelernt, seine Probleme nicht zu verstecken. Zudem seien Lynette und Robert Federer verantwortlich für seine fröhliche Natur. «Sie sind sehr offen – unsere Türe zuhause war immer für alle offen, jeder wurde zum essen oder trinken eingeladen.» Ausserdem habe er sehr flexible Eltern. «Riefe ich aus Australien an, weil ich mit meinen Kindern Hilfe brauche, würden sie in den nächsten Flieger steigen.»
Federer weiss, was er an seiner Mirka und seinen Eltern hat. «Ich habe grosses Glück gehabt!»