«Ich wollte es nicht zugeben»
Bacsinszky spricht über ihre Depression

Die US Open sind für Timea Bacsinszky (30, WTA 89) nach der ersten Runde schon zu Ende. Die Waadtländerin ist mit sich aber im Reinen, wie sie vor dem Turnier in einem Interview erklärte.
Publiziert: 27.08.2019 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2019 um 09:24 Uhr
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Timea Bacsinszky ist mit sich und ihrem Leben im Reinen.
Foto: keystone-sda.ch
Marc Ribolla

Die sportlichen Resultate der letzten Monate lassen zu wünschen übrig. Seit Anfang Juni hat Timea Bacsinszky (WTA 89) sechs Spiele in Folge verloren. Fünfmal scheitert die 30-jährige Waadtländerin in der Startrunde eines Turniers. Auch an den US Open in New York. Die erst 17-jährige US-Amerikanerin Cathy McNally (WTA 121) ist beim 4:6 und 1:6 zu überlegen.

Obwohl es auf dem Platz nicht rund läuft und sie noch nicht wieder an die besten Leistungen anknüpfen kann, ist Bacsinszky nicht am hadern. Diese Zeiten des Zweifelns sind definitiv vorbei. Sie hat ihren inneren Frieden gefunden.

Vergangene Woche sagt Timea in der Zeitschrift «L'Illustré»: «Mir ist in letzter Zeit klar geworden, dass ich mir Zeit nehmen muss. Mich lieben und mir Gutes tun. Mit 30 fühle ich mich weiblich und schön!»

«Ich habe mich geweigert, es zuzugeben»

Zeit hat sich der Tennis-Star nicht immer genug genommen. Mittlerweile ist sie gereift und blickt mit anderen Augen zurück. Zum Beispiel auf die Phase ihres frühen Rücktritts 2012, als sie nicht damit rechnete, nochmals ein Comeback zu geben.

«Damals hatte ich eine sehr komplizierte Zeit. Sowohl in sportlicher als auch persönlicher Hinsicht. Im Nachhinein muss ich klar sagen, dass ich in einer Depression steckte. Obwohl ich mich damals geweigert habe, das zuzugeben und versucht habe, es vor allen Leuten zu verbergen», sagt Bacsinszky.

Versöhnung mit Vater nicht ausgeschlossen

Auch das Zerwürfnis mit ihrem Vater Igor sieht sie anders als vor zehn Jahren als junge Erwachsene. «Obwohl ich noch nicht zu meinem Vater zurückgekehrt bin, bin ich viel gelassener diesbezüglich», sagt Timea, die neu auch als Vegetarierin lebt. Eine Versöhnung mit ihrem Vater schliesst sie nicht mehr kategorisch aus. «So wie ich jetzt in meinem Leben stehe, wäre es normal, irgendwann Frieden zu schliessen.»

Bacsinszky ist mit sich im Reinen und möchte noch einige Zeit auf der Tour spielen. Die Rückkehr ins Rampenlicht ist ihr (noch) verwehrt geblieben. Wäre sie an den US Open in die 2. Runde eingezogen, hätte ein Duell gegen Serena Williams gewartet – wohl auf dem Centre Court in der Nightsession. Doch die nächste Chance kommt bestimmt.

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