Es ist das Schlüssel-Game im Viertelfinal-Spiel zwischen Roger Federer und Tomas Berdych. Beim Stand von 3:5 läutet es die Wende ein. Roger hat zwei Breakbälle, will einen Aufschlag Berdychs in der Video-Wiederholung sehen.
Doch Hawk Eye streikt – der Schweizer verliert den Punkt. Und lässt sich deshalb auf eine Diskussion mit Stuhlschiedsrichter Fergus Murphy aus Irland ein. Fruchtlos. Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch wehrt er wenig später einen Satzball ab.
Nach dem Spiel sagt Federer dazu: «Ich bin ein wenig wütend gewesen, vielleicht auch etwas frustriert wegen des Schiri-Entscheids. Ich wollte einfach eine Erklärung haben. Aber ich bin glücklich, dass ich mich trotzdem in diesem ersten Satz durchsetzen konnte.»
Seinen Fehlstart mit dem 2:5-Rückstand im 1. Satz konnte Federer gut korrigieren. Im Gegensatz zu den Matches in den früheren Runden brauchte der 36-Jährige etwas Anlaufzeit. Weshalb?
«Heute hatte ich das Gefühl, es könnte was schiefgehen. Das erklärt sich nur schwer. Manchmal bin ich am Anfang eines Turniers fast nervöser als im Final. Aber ich finde es gut, wenn ich nervös bin – das zeigt, du lebst! Und ich gewinne gerne Matches, in denen ich kämpfen muss.»
Wie letztes Jahr in Wimbledon spielt er sich ohne Satzverlust unter die letzten Vier. Federer sieht dabei eine Parallele und einen Unterschied.
Er sagt: «Ja, ich habe ähnlich wenig Energie verloren und bin topfit. Anfangs denkst du, es geht fast nicht vorwärts und plötzlich stehst du im Halbfinal. Ein besseres Gefühl kannst du gar nicht haben, es ist ideal. Der Unterschied zu Wimbledon ist, dass ich damals die ganze Zeit krank, also verschnupft war. Und dass wir im Haus wohnten, wo das Drumherum etwas anders ist. Hier bin ich konzentrierter, fokussierter – und im Hotel sind viele Freunde aus der Schweiz, aus Amerika usw. – die Kinder haben es super lustig.»
Hoffen wir, dass Roger auch am Freitag im Halbfinal gegen Chung (9.30 Uhr MEZ) seinen Spass haben wird. (rib/C.K.)