Auf dem Tennis-Platz ist Novak Djokovic derzeit kaum zu bezwingen. Die Liebe des Publikums im Arthur-Ashe-Stadium gehört aber Roger Federer.
«Ich muss akzeptieren, dass jeder die Wahl hat, einen Spieler zu unterstützen. Und Roger verdient das dafür, wie er sich auf und neben dem Platz verhält», sagt der US-Open-Sieger.
Dass er den Popularitäts-Vergleich mit dem Schweizer nicht gewinnen kann, ist ihm schon klar, als er kurz vor 19 Uhr New Yorker Zeit auf den Platz marschiert.
«Es war zu erwarten. Ich bin hier, um mir die Unterstützung des Publikums zu verdienen und hoffentlich bin ich in Zukunft irgendwann in Rogers Position», sagt der Serbe.
Nicht immer reagiert er souverän, wenn die Zuschauer seinen Gegner unterstützen. Mal applaudiert er dem Publikum höhnisch zu, ein anderes Mal beschimpft er es.
Wie vor zwei Jahren in Madrid, als er gut hörbar «lutscht meinen Sch....» schrie. Im Moment des Triumphs zeigt Djokovic diesmal Grösse, sagt «Roger verdient das».
Dass die Zuschauer ihn siegen sehen wollten, tröstet Federer. «Das Publikum war unglaublich. Besser denn je? Vielleicht», sagt Federer. «Es war unglaublich laut. Aber ich habe es nicht anders erwartet. Das New Yorker Publikum ist immer laut», sagt er.
Und dabei huscht dem Verlierer bereits wieder ein Lächeln über die Lippen.