«Ich möchte im Davis Cup antreten»
Stan-Bezwinger wollte für die Schweiz spielen

Der junge Russe Daniil Medwedew (21) macht als Wawrinka-Bezwinger in Wimbledon Schlagzeilen. Was bisher fast niemand wusste: Er liebäugelte im letzten Jahr mit dem Schweizer Pass.
Publiziert: 05.07.2017 um 08:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:19 Uhr
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Daniil Medwedew ballt die Siegerfaust.
Foto: EQ Images

Auf dem legendären Centre Court in Wimbledon sorgt Daniil Medwedew (ATP 49) am Montagabend in der 1. Runde für den Wawrinka-Schock. Ein grosser Sieg des erst 21-jährigen Russen, der einen kometenhaften Aufstieg hinter sich hat.

Denn vor knapp 16 Monaten dümpelte Medwedew noch in der Gegend um ATP-Rang 700 – und spielte ein kleines ITF-Future-Turnier in der Schweizer Provinz von Trimbach SO. Auf dem Weg zum Titel mauserte er sich mit Siegen gegen Yann Marti, Henri Laaksonen und Adrien Bossel zum Schweizer Schreck.

Bei den Zuschauern hingegen spielt sich Medwedew in die Herzen, begeistert nach Aussagen von Turnierdirektor Marco Meyer mit seiner sehr freundlichen, höflichen Art.

Und der Russe selber, der mit seiner Familie in Frankreich lebt, ist von der Schweiz so begeistert, dass er sogar Schweizer Bürger werden will und für die Schweiz im Daviscup spielen möchte. Letzten Sommer schreibt Medwedew Meyer auf Englisch und Französisch ein Mail, in dem er diesen Traum ausdrückt und ihn um Hilfe bei einer möglichen Einbürgerung bittet.

«Aktuell bin ich die Nummer 171, aber ich bin noch jung und mein Ranking verbessert sich konstant. Mein Ziel ist es, bald die Top 100 zu knacken», schreibt er. Zudem habe er noch nicht für Russland im Davis Cup gespielt.

Medwedew lobt besonders die Vorzüge des Lebens hier und erklärt unter anderem: «Ich möchte dieses Land erfolgreich im Davis Cup und anderen Turnieren repräsentieren. Nach meiner Karriere möchte ich meine Erfahrungen vielleicht als Trainer jungen Schweizer Spielern weitergeben.»

Mittlerweile hat sich die Ausgangslage allerdings stark verändert. Diesen Februar debütierte Medwedew für das russische Davis-Cup-Team in der Weltgruppe (Niederlage gegen Novak Djokovic). Damit ist er nach Artikel 34.1 (a) des ITF-Reglements für kein anderes Land mehr spielberechtigt im Davis Cup – auch nicht für die Schweiz. Ob er sich trotzdem noch für den Schweizer Pass interessiert, entzieht sich unseren Kenntnissen. (rib)

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