70 Kilogramm Muskelmasse, verteilt auf 1,75 Meter – Serena Williams (33) ist ein echtes Kraftpacket. Die Weltnummer 1 aus den USA hat bereits 19 Grand-Slam-Titel im Einzel eingesackt – und will am Sonntag in Paris die Nummer 20 perfekt machen.
Serena hat dabei aber ein Problem – und das kommt aus der Schweiz! Genauer: aus Lausanne. Und heisst Timea Bacsinszky.
Timi steht zum allerersten Mal in einem Grand-Slam-Halbfinal. Und dies gleich gegen Serena. Timea: «Sie ist gegen mich natürlich die Favoritin und auch eine Quelle der Inspiration. Aber ich muss meinen Job machen und ihren Schwachpunkt finden. Einer davon könnte die Fitness sein.» Serena musste in Rom wegen einer Verletzung am rechten Ellbogen aufgeben.
Tatsächlich wirkte das amerikanische «Powerhouse» in den letzten Runden in Roland Garros verwundbar. Drei Mal musste sie einen Satzrückstand aufholen. Serena: «Zwei harte Matches sind gut, aber drei sind zu viel. Ich bin überrascht, dass ich überhaupt noch dabei bin, um ganz ehrlich zu sein. Ich lebe gefährlich!»
Zittert Serena etwa vor Bacsinszky? Wohl kaum. Sie hat beide bisherigen Duelle gegen die Schweizerin gewonnen. Doch Serena ist voll des Lobes für Timea: «Sie ist eine gute Spielerin. Vor allem ist sie eine grosse Kämpferin. Da kannst du Matchball haben, einen Satz vorne liegen – sie gibt niemals auf.»
Serena weiter: «Sie hatte ein wirklich gutes Jahr. Das wird alles andere als einfach für mich. Ich muss wieder stark sein. Aber vor allem cool bleiben. Wenn ich gewinne, grossartig. Wenn ich verliere will ich aber das Beste geben. Ich setze mich deshalb gar nicht unter Druck.»
Nach dem Zitter-Sieg gegen Asarenka jedenfalls schwärmte Serenas französischer Trainer Patrick Mouratoglou: «Das war der beeindruckendste Match, den ich von Serena gesehen habe. Denn ich habe sie nie so schlecht spielen und dann wieder aufstehen sehen.»
Bacsinsky bleibt dennoch zuversichtlich: «Wenn ich auf den Platz komme, denke ich nicht darüber nach, wer Favorit ist und wer nicht. Wir sind alle gleich. Und es ist nie mein Ziel zu brillieren. Es ist mein Ziel, effektiv zu sein und den letzten Punkt zu gewinnen. Ich hoffe, ich kann ihr das Leben auch diesmal schwer machen.» (wst/sh)