Vier Mal hat Rafael Nadal den Davis Cup mit Spanien gewinnen können, erstmals 2004 im Alter von 18 Jahren. Auf den Pokal im bedeutendsten Team-Wettbewerb im Tennis hat Roger Federer deutlich länger warten müssen. Dafür war der Premieren-Sieg mit der Schweiz im letzten November in Frankreich umso denkwürdiger.
Doch auf eine Titelverteidigung hat der Baselbieter keine Lust. Wie so oft in der Vergangenheit findet er in seinem Kalender keinen Platz für den Davis Cup. Immer wieder hat er das Format kritisiert. Dass vier Wochenenden pro Saison für die Top-Spieler schlicht nicht zu bewältigen seien.
Auch deshalb verzichteten Spieler wie Rafael Nadal, Novak Djokovic oder Andy Murray auf Einsätze. Das ist auch Anlass für eine Breitseite des Spaniers in Richtung Federer. «Alle sagen, es sei genial für den Davis Cup, dass Federer ihn gewonnen hat. Aber ich habe nicht gespielt und Djokovic hat auch nicht gespielt, wie viele andere Top-Spieler.»
Im Kreuzfeuer seiner Kritik steht der internationale Tennisverband ITF, der sich vehement gegen Neuerungen wehrt und das Format als Erfolgsmodell verkauft. «Wenn die ITF sagt, dass alles gut sei, lügt sie die Fans an», sagt Nadal. An Vorschlägen für Neuerungen mangelt es indes nicht.
Ein Freilos für den Titelverteidiger etwa. Oder eine Austragung nur alle zwei Jahre. Doch an seiner heiligen Kuh bastelt die ITF nur ungern rum. Denn in kaum einer Sportart spielt Tradition eine so grosse Rolle wie im Tennis. Und so müssen die Fans im Davis Cup auch künftig ab und an auf die Besten der Welt verzichten.