Fast viereinhalb Stunden steht Novak Djokovic gegen Gilles Simon auf dem Platz, ehe sein 6:3, 6:7, 6:4, 4:6, 6:3-Sieg und der Einzug in die Viertelfinals der Australian Open in trockenen Tüchern ist. Dabei unterlaufen dem sonst so soliden Serben 100 (!) unerzwungene Fehler.
«Das waren miserabel von mir. Viel zu viele Fehler. Ich muss diese Zahl mindestens halbieren», geht der Titelverteidiger danach hart mit sich ins Gericht. «Ich bin zwar glücklich, dass ich gewonnen habe, aber mit der Leistung kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Ich habe wirklich schlecht gespielt.»
Die astronomische Zahl von 100 Fehlern gibt der Konkurrenz Hoffnung. Die weniger gute Nachricht: Djokovic gewinnt trotzdem. Das Nervenspiel ruft auch einen Zuschauer auf den Plan, weil der Serbe immer wieder Stoppbälle einstreut, die keinerlei Wirkung entfalten.
«Keine Stoppbälle mehr!», wirft der Kritiker während des Platzinterviews ein. Weil Djokovic den Zwischenruf nicht verstanden hatte, fordert er eine Wiederholung. Djokovics Antwort auf die vernichtende Kritik? «Ich sage es ja nur ungern: Aber ich gebe dir zu hundert Prozent recht!»
Djokovic sieht auch das Gute an der schwachen Leistung: «Schlimmer als heute kanns fast nicht mehr werden. Manchmal friert einem kurzzeitig das Gehirn ein, wenn ich das so sagen kann.» Dann treffe man eine falsche Entscheidung. In den Viertelfinals trifft Djokovic auf den Japaner Kei Nishikori.