Stan Wawrinka steht bei den French Open erstmals in seiner Karriere im Final! Er bezwingt den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (30) in einer unglaublichen Hitzeschlacht bei bis zu 33 Grad Celsius mit 6:3, 6:7, 7:6 und 6:4.
Es ist wie bei den beiden bisherigen Duellen der beiden in Paris. Schon 2011 (Sieg Wawrinka) und ein Jahr später (Sieg Tsonga) war es jeweils über fünf Sätze gegangen. Beide Male hatte der Schweizer jeweils die beiden ersten Sätze verloren.
Diesmal startet der Junioren-Champion von 2003 besser. Gewinnt den Startsatz dank eines Breaks, führt im zweiten mit Break, verschenkt den Vorsprung aber mit zwei Doppelfehlern. Beim Stand von 5:5 vergibt er zudem fünf (!) Breakchancen.
Erst jetzt wacht das Publikum auf. Das Publikum, von dem Stan vor dem Match gesagt hatte, dass es keine Rolle spielen würde «weil es das Resultat nicht beeinflussen kann». Mit vier Fehlern verschenkt er das Tiebreak an Tsonga.
Es ist die schwierigste Phase im Spiel, weil Wawrinka vom Aufschlag im Stich gelassen wird. Ihn behindert eine Blase an der rechten Schlaghand und offenbar zwickt es auch im linken Oberschenkel. Bange Minuten für den Schweizer.
Tsonga ist nun beim Aufschlag unantastbar. Wawrinka hingegen wackelt. In drei seiner Servicegames muss er insgesamt sechs Breakchancen abwehren. Als es hart auf hart geht, ist er aber bereit. Er gewinnt das Tiebreak mit 7:3.
Der vierte Satz verkommt zum Drama. Breakchancen häufen sich hüben wie drüben. Tsonga vergeigt einmal in einem einzigen gleich deren sechs! Anders «Stan the Man»: Ihm gelingt gleich zum Auftakt das einzige und vorentscheidende Break.
Danach würgt er seine Service-Games irgendwie durch, schlägtt nach drei Stunden und 46 Minuten zum Sieg auf - und bringt das Match tatsächlich ins Trockene. Ein ganz, ganz grosser Erfolg!
Wawrinka steht damit zum zweiten Mal nach 2014 bei den Australian Open im Final eines Grand-Slam-Turniers. Dort trifft er entweder auf den serbischen Nadal-Bezwinger Novak Djokovic (28, ATP 1) oder den Schotten Andy Murray (28, ATP 3).