Historisches Novum
Neue ATP-Rangliste dürfte Federer nicht gefallen

Tennis-Ästheten müssen stark sein: Die von Roger Federer und Stan Wawrinka praktizierte, elegante einhändige Rückhand ist unter den Top 10 der ATP-Rangliste nicht mehr zu finden.
Publiziert: 19.02.2024 um 10:10 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2024 um 11:19 Uhr
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Roger Federer bei einer Rückhand zuzuschauen, war ein Genuss.
Foto: Getty Images

Die ATP-Weltrangliste vom 19. Februar 2024 ist historisch: Erstmals seit der Einführung steht kein Spieler in den Top Ten, der die einhändige Rückhand beherrscht.

Am 23. August 1973 veröffentlichte die ein Jahr zuvor gegründete Vereinigung der Profi-Tennisspieler (ATP) erstmals eine Weltrangliste. Nur einer der zehn Spieler in den Top Ten hatte damals eine beidhändige Rückhand: Jimmy Connors.

Mehr als 50 Jahre später kommt es nun zu einer Premiere. Mit dem Fall von Stefanos Tsitsipas (25) aus den Top Ten spielt erstmals keiner der besten zehn Tennisspieler der Welt eine einhändige Rückhand. Mit Tsitsipas (ATP 11) und Grigor Dimitrov (32, ATP 13) hat es in den Top 25 nur gerade noch zwei Vertreter dieser rar gewordenen Spezies.

Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass Kinder in jungen Jahren den Schläger auf der schwachen Seite automatisch mit zwei Händen halten würden, sagte Alessandro Greco, Leiter Spitzensport bei Swiss Tennis, im August gegenüber Blick. Dass jetzt die Weltspitze nur noch doppelhändig spielt, sei ausserdem kontraproduktiv, da sich junge Spieler an den Top-Stars orientieren würden.

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Waren vor 10, 15 Jahren Spieler wie Roger Federer (42) und Stan Wawrinka (38) die grossen Idole an der Weltspitze, sind es heute Novak Djokovic, Carlos Alcaraz oder Daniil Medwedew. Alle spielen die Backhand doppelhändig – so auch Jannik Sinner, der aktuelle Überflieger im Tennis-Zirkus.

Auch Sinner schreibt Geschichte

Auch er schafft im neuen ATP-Ranking Historisches – einmal mehr. Nach seinem Turniersieg in Rotterdam ist der Australian-Open-Champion neu die Nummer 3 der Welt, nur noch hinter Novak Djokovic und Carlos Alcaraz.

So gut war zuvor noch kein Italiener klassiert. Adriano Panatta, bis Januar der letzte Grand-Slam-Sieger aus dem Bel Paese, hatte es nach seinem Triumph an den French Open 1976 bis zur Nummer 4 gebracht. (SDA/che)

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