Vor 30 Jahren erschien der Name Martina Hingis zum ersten Mal im BLICK. Seitdem sind gegen 4700 Artikel über sie erschienen. Wir haben die heute 39-Jährige noch einmal mit ihren eigenen Aussagen von früher konfrontiert.
«Ich kann jede schlagen!» BLICK vom 31. August 1989
«Ich war damals acht Jahre alt und gewann die SM der Zwölfjährigen. Mein Leben war schon früh aufs Tennis fokussiert. Ich hatte aber auch noch andere Träume. Zu der Zeit wollten alle Mädchen Prinzessinnen werden, ich hingegen träumte auch von einer Karriere als Model. Es war halt die Zeit von Cindy Crawford, Naomi Campbell und Claudia Schiffer.»
«Jetzt werde ich selbst beim Coiffeur um Autogramme gebeten.» BLICK vom 24. Oktober 1994
«Mein erstes Autogramm gab ich mit neun Jahren. In Schnürlischrift, wie ich es in der Schule gelernt hatte. Dass ich schon früh als Wunderkind betitelt wurde, hat mich nie gestört. Ich wuchs da kontinuierlich rein und empfand es eher als Herausforderung.»
«Manchmal nervt mich meine Mutter mit ihrer Korrigiererei. Dann nerve ich halt zurück.» SonntagsBlick vom 7. April 1996
«Wenn man 24 Stunden am Tag zusammen verbringt, ist es manchmal schwierig. Das kommt überall vor. Ich war sicher nicht der erste Teenager, der seine Mutter genervt hat. Ausserhalb des Platzes hatten wir immer ein super Verhältnis. Im Training aber wurde ich manchmal von ihr korrigiert, bevor ich den ersten Ball geschlagen hatte. Eines kann ich aber sagen: Ohne sie hätte ich all die Erfolge sicherlich nicht gehabt.»
«Ich werde auch jetzt auf dem Boden der Realität bleiben.» SonntagsBlick vom 30. März 1997
«Damals wurde ich die Weltnummer 1. Dass ich die Bodenhaftung nie verlor, liegt wohl auch an meiner Herkunft. Ich konnte mich immer wieder ins Rheintal zurückziehen, Kraft tanken und den Kühen beim Grasen zuschauen. So bleibt man normal. Natürlich konnte ich mir schon früh mehr leisten als Gleichaltrige. Doch ich hatte ja das Geld durch meine Leistung selbst verdient.»
«Ich höre auf. Ich will mit einem neuen Leben beginnen.» BLICK vom 8. Februar 2003
«Was viele vergessen: Ich war bei meinem ersten Rücktritt 2003 zwar erst 22, hatte aber schon acht intensive Profi-Jahre hinter mir. Die ersten Monate danach waren schön. Der Erfolgsdruck war weg, ich musste nicht mehr den ganzen Tag ans Tennis denken und nicht dauernd in den nächsten Flieger steigen. Doch ein mögliches Comeback geisterte schon damals in meinem Hinterkopf rum.»
«Auf einem Center Court zu stehen und in dem Moment die richtige Leistung zu erbringen – dieses Gefühl ist einfach einmalig.» SonntagsBlick vom 4. Dezember 2005
«Wenn man in eine Arena läuft, fühlt man sich wie früher die Gladiatoren. Mit dem Unterschied, dass es zum Glück nicht mehr ums Überleben geht. Dieses Gefühl ist einzigartig. Und diese Emotionen kannst du nach deiner Karriere nicht mehr erleben. Deshalb habe ich das immer sehr genossen.»
«Ich werde immer in der Schweiz bleiben, wo ich meine Wurzeln und meine Familie habe.» SonntagsBlick vom 31. Dezember 2006
«Die Schweiz ist meine Heimat. Sie gibt mir Geborgenheit und Sicherheit. Hier kann ich mich in meiner Muttersprache ausdrücken. Ich hatte ja auch mal ein Haus in Florida. Doch in den USA dauerhaft zu wohnen, war nie ein Thema. Hier in der Schweiz habe ich meine Rösser und meinen Kollegenkreis.»
«Kinder? Das wird sich ergeben. Es eilt nicht. Ich will es noch eine Weile geniessen.» BLICK vom 28. Juni 201
«Meine Tochter Lia ist jetzt neun Monate alt. Mutter zu sein, ist etwas Einmaliges. Zum Glück ist sie eine gute Schläferin. Dass ich in den letzten Monaten weniger reisen konnte, ist kein Problem. Ich wusste ja, was auf mich zukommen wird. Mittlerweile klappt aber alles bestens. Ich werde deshalb wieder anfangen, Exhibitions zu spielen, und möchte 2020 an den Grand Slams auch die Legendenspiele bestreiten.»
«Ich bin wirklich zufrieden und fühle mich wohl in meiner Haut. Ich habe ein tolles Leben.» BLICK vom 14. April 2016
«Ja, momentan passt alles. Ich habe einen super Mann und eine herzige Tochter. Ich bin so glücklich wie noch nie. Was die Zukunft bringen wird, weiss ich nicht. Ich freue mich auf die Exhibitions, auf meine Arbeit mit dem Fed-Cup-Team und bei der Swiss Tennis Academy. Mir wird bestimmt nicht langweilig. Und wer weiss, vielleicht stehe ich ja in ein paar Jahren mit meiner Tochter gemeinsam auf dem Tennisplatz.»