Die 250 Schüler zwischen 5 und 12 Jahren aus Luzern und Umgebung staunen nicht schlecht, als kurz nach 10 Uhr Martina Hingis, Fed-Cup-Captain Heinz Günthardt und Coach Roland Burtscher in die Luzerner Messehalle einlaufen. Entsprechend nervös sind die Kinder, die ihre Fragen stellen dürfen. Die 35-Jährige nimmt dem Nachwuchs die Angst, ermuntert: «Das ist eine sehr gute Frage.»
Nach der munteren Fragerunde geht es weiter zum Doppel-Plausch. Imad Nadzak (9), im Shirt von Real-Madrid-Star Cristiano Ronaldo, darf mit Hingis spielen. Wie wars? «Ich kannte sie bisher nur vom Fernsehen, darum war ich etwas nervös. Aber es hat mega Spass gemacht. Es ist schon sehr cool, mit einer Profi-Spielerin Tennis zu spielen», sagt der Primarschüler mit glänzenden Augen.
Auch Lynn Stofer von der Primarschule Amlehn in Kriens durfte mit Hingis im Team ran. «Es hat mir gefallen, weil sie sehr berühmt ist», sagt die 8-Jährige. Sie trägt zwar ein Leibchen von Manchester United, spielt selber Fussball und früher auch Handball, Tennis verfolgt sie aber intensiv im Fernsehen. «Ich schaue regelmässig die Spiele von Martina Hingis», sagt die Dritklässlerin aus Kriens.
35-jährig ist Doppel-Königin Martina Hingis. Ein Alter, in dem sie sich auch mit der Frage nach eigenen Kindern beschäftigt. «Mutter zu werden, gehört für mich zu einem erfüllten Dasein», verriet sie kürzlich der «SI Style». Allerdings sei der Zeitpunkt ungünstig. «Jetzt wäre ein Baby unmöglich. Die Schwangerschaft würde mich neun Monate kosten. Danach käme ich nicht mehr zurück, da bin ich sicher», gesteht sie.
Ob sie nach ihrer Trennung von Thibault Hutin wieder einen Mann an ihrer Seite hat, will die Doppel-Königin nicht verraten. «Ich teile das Leben und seine Freuden gern mit einem Partner. Zu zweit ist doch alles viel schöner.» Nachwuchs ist nicht geplant. «Ich bin wirklich zufrieden und fühle mich wohl in meiner Haut. Ich habe ein tolles Leben», sagt Hingis, die erstmals vor 21 Jahren (!) für die Schweiz im Fed Cup spielte.
«Ich hoffe, ihr kommt am Wochenende alle schauen», sagt Hingis. «Hier sitzt vielleicht der nächste Roger Federer oder die nächste Martina Hingis», sagt Heinz Günthardt. Am Schluss posieren die beiden für das Gruppenfoto mit den Schülern. Martina Hingis mittendrin und mit strahlenden Augen. Die Kinder lieben sie. Und sie liebt die Kinder. Fast unvorstellbar, dass sie nicht einmal eigene haben soll.