Hingis-Höhenflug in New York
Superstar Martina

Martina Hingis (34) siegt mit Leander Paes (42) im Mixed am US Open. Ihr dritter Karriere-Frühling macht die «Swiss Miss» reicher und populärer. Vor allem bei Millionen Indern.
Publiziert: 12.09.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:34 Uhr
Von Simon Häring

Überall war sie immer die Jüngste: Profi-Debüt mit 13, jüngste Wimbledon-Siegerin mit 15, jüngste Nummer 1 aller Zeiten mit 16. Ihr Glück findet Martina Hingis (34) aber erst viel später. Und fern der Schweiz. Die meiste Zeit verbringt sie heute in Florida, wenn sie nicht gerade rund um die Welt reist und um Pokale im Mixed und Doppel spielt.

Ihr Glück fand die «Swiss Miss» auch sportlich in der Fremde. «Ich fühle mich schon zu einem Viertel indisch», kokettierte sie im Sommer nach ihrem Wimbledon-Titel. Mit Narendra Modi (64) gratuliert Indiens Premierminister höchstpersönlich. Denn mit zwei Indern erlebt Hingis in ihrer dritten Karriere einen Höhenflug.

Im Doppel spielt Hingis mit Sania Mirza (28), im Mixed mit Leander Paes (42). Beide sind sie in ihrer Heimat Volkshelden. «Jetzt hat auch Martina sehr viele indische Fans. Indem sie mit uns spielt, zeigt sie der Welt, dass unser Land Weltklassespieler hat», schwärmt Mirza, die das Tennis-ABC auf getrockneter und gewalzter Gülle lernte.

«Martina ist einer der grössten und ehrlichsten Champions. Sie machte die Menschen schon immer glücklich. Auf der ganzen Welt und nun auch in Indien», huldigt Leander Paes Hingis.

Auch sie gerät ins Schwärmen: «Sania und Leander sind einfach tolle Menschen.» Ihre Affinität zum Land mit den kitschigen Bollywood-Streifen ist indes nicht ganz neu: 2006 gewinnt sie mit Mahesh Bhupathi die Australian Open. Ihr Aufstieg zum «indischen Sport-Idol» begründen allerdings die jüngsten Erfolge: Sieg im Mixed der Australian Open und Wimbledon mit Paes, Sieg im Wimbledon-Doppel mit Mirza. Und nun der Mixed-Erfolg bei den US Open.

Erfolge, die Hingis nicht nur populärer, sondern auch reicher machen. Ihr 19. Grand-Slam-Titel bringt ihr und Paes 150 000 Dollar ein, also je 75 000 Dollar. In diesem Jahr spielte sie bereits über eine Million Dollar ein.

Noch einträglicher wäre ein Sieg morgen im Doppel-Final: je 275 000 Dollar. Summen, die Hingis in ihrer Einzel-Karriere selten kassierte, so massiv sind die Prämien seither explodiert. Trotzdem kommt sie auf ein Karriere-Preisgeld von 22 Mio. Dollar.

Viel wichtiger sind Hingis heute aber die sportlichen Meriten. «Wir ergänzen uns hervorragend», frohlockt sie. Heute ist Mirza in der Weltrangliste Erste, Hingis Zweite, mit Paes reiht sie Titel an Titel. Fast schon wie in einem kitschigen Bollywood-Film.

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