Mit einem Lachen im Gesicht rennt Martina Hingis beim Aufwärmen auf dem Tennisplatz dem Fussball hinterher. Ein Pass da, ein Schuss dort. Die 36-jährige frühere «Swiss Miss» hat riesigen Spass, das ist ihr anzusehen.
Hingis ist kurz vor dem Start ins Bieler WTA-Turnier (ab Montag) bei einem Training ihrer Mutter Melanie Molitor mit einigen der besten Schweizer Junioren in Wollerau SZ mit dabei.
«Wenn ich hier bin, trainiere ich schon mal mit den Kindern. Es ist lässig, und ich habe Freude zu sehen, wie sie sich verbessern», sagt Hingis. «Meine Mutter hat auch Spass. Sie hat mir zwanzig Jahre lang etwas beigebracht, dann kann ich auch etwas zurückgeben.»
Bei den Ladies Open in Biel ist Martina als Turnierbotschafterin in einer zusätzlichen Rolle. «Es ist eine Ehre für mich und schön, dass es in der Schweiz nach Gstaad ein zweites Turnier hat. Das motiviert die Jugend.» Im Doppel tritt die Weltnummer 8 mit Timea Bacsinszky (27) an, ihrer Silber-Partnerin von Olympia in Rio. «Ich finde es lässig, mit einer Schweizerin in der Schweiz zu spielen. Nach ihrer Handgelenk-Verletzung kann Timea Matchpraxis gebrauchen.»
«Das gibts nur für Federer»
Als Nur-Doppel-Spielerin ist Hingis auf der Tour in einer speziellen Situation. Die Doppel haben im Spielplan keine Priorität. Das dürfte in ihrem Fall in Biel vor heimischen Fans anders sein. «Vermutlich werde ich eher am Abend spielen. Bei anderen Turnieren musst du vielleicht um elf Uhr morgens auf den Platz und am nächsten Tag im zweiten Abendmatch. Das ist schwierig, aber es ist halt kein Wunschkonzert. Das gibts vielleicht, wenn du Roger Federer bist.»
An ihren letzten Turniersieg in der Schweiz – 2000 in Zürich – erinnert sie sich gut. «Es war das einzige Mal, dass ich in einem Hotel übernachtete während des Zürcher Turniers. Dass ich das Einzel damals gewann, weiss ich noch. Das Doppel hat man einfach so nebenbei gespielt und gewonnen. Ich habe es damals nie als anstrengend empfunden. Auch heute nicht.»