Hingis, Federer und Wawrinka machten es vor
Holt Bencic nach ihrer Finals-Premiere nun den 1. Grand-Slam-Titel?

Martina Hingis (39), Roger Federer (38) und Stan Wawrinka (34) machten es vor: Nach Finals-Premiere folgt Grand-Slam-Titelpremiere. Belinda Bencic (22, WTA 7) backt lieber kleine Brötchen.
Publiziert: 19.01.2020 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2020 um 09:04 Uhr
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Als Weltnummer 7 nimmt Bencic die Australian Open in Angriff.
Foto: AFP
Cécile Klotzbach aus Melbourne

Der Australien-Auftakt ist 2020 wahrlich anders für Belinda Bencic als in den letzten Jahren. Statt mit der Euphorie des Hopman-Cup-Triumphes mit Roger Federer in Perth, reist sie dieses Jahr aus Adelaide an. Mit immerhin zwei Siegen, nachdem sie davor in Shenzhen mit einer Niederlage ins neue Jahr startete.

Belinda strahlt trotzdem, als sie augenzwinkernd sagt: «Zwar habe ich ohne Roger kein Turnier gewonnen, aber meine Laune ist hier in Australien immer gut.» In Melbourne steigt für sie «das zweitschönste Grand-Slam-Turnier nach Wimbledon. Ich geniesse hier alles, bin sehr froh, hier zu sein.» Auch vorbereitet fühle sie sich nach vier Matches an zwei Turnieren eigentlich bestens. Und der Dienstag-Start in Melbourne gebe ihr erst noch mehr Trainings-Zeit, was ein gutes Timing für sie sei.

Folgt nun der erste Grand-Slam-Titel?

«Ich bin eben keine Schnellstarterin», erklärt sie an ihrer ersten Medienkonferenz der diesjährigen Australian Open. Als Weltnummer 7 wird man dazu schon vor Turnierbeginn aufgeboten – auch das ist eine ganz andere Ausgangslage als früher. Vielleicht bedeutet ihre Halbfinal-Qualifikation an den WTA-Finals Ende letzter Saison in Shenzhen ja sogar noch mehr: Ihre Schweizer Vorreiter nämlich – namentlich Martina Hingis, Roger Federer und Stan Wawrinka – brachten es nach ihren Premieren unter den Jahresbesten jeweils im Folgejahr zum ersten Grand-Slam-Sieg!

Schön wärs, aber an so etwas will Belinda zu diesem Zeitpunkt nicht einmal denken. «Wer mich kennt, weiss, dass ich meine Ziele klein halte, damit ich sie erreichen kann und mir nicht zusätzlich Druck aufbaue.» Kein ehrgeiziger Vorsatz fürs neue Jahr, also? «Nein, das habe ich ein paarmal versucht, es war nie gut!»

«Jeder hier muss sieben Matches gewinnen»

Sie wünsche sich gute Gesundheit, aber etwas Spezielles vorgenommen, «blöde Dinge wie das Zimmer jeden Abend aufräumen oder vor dem Frühstück joggen gehen», habe sie sich nicht. Logischerweise wolle sie ihre Top-10-Position diese Saison halten. «Aber dass ich hier höher gesetzt bin, ändert gar nichts! Die Spielerinnen kennen mich, ich bin ja schon zum siebten Mal hier. Alles ganz normal – niemand hat ein Freilos, jeder hier muss sieben Matches gewinnen.»

Als sie das sagt, denkt sie wohl auch an ihre erste Australian-Open-Gegnerin, die Slowakin Anna Karolina Schmiedlova (WTA 202), der sie genau vor einem Jahr in Hobart unterlag. «Sie spielt solide, eher defensiv. Ich kenne sie gut, weiss genau, was ich gegen sie zu tun habe. Nur muss ich es auch umsetzen können», so Belinda.

«Das ist auch ganz schlecht für die Ballkinder»

Dass sie lieber kleine Brötchen backt, zeigt die 22-Jährige auch mit ihrem aktuellen Engagement für die australische Buschbrand-Hilfe. Während die anderen Spieler mit Assen Spendengelder sammeln, verkündete Bencic auf Instagram, 200 Dollar pro Doppelfehler beizusteuern – so komme bei ihr mehr Geld zusammen und sie müsse sich weniger ärgern. «Meine Aktion läuft ziemlich gut», sagt sie und lacht ironisch, «vielleicht kommt ja bald noch was durch Asse hinzu.»

An dem einen Tag, den sie bislang in Melbourne verbrachte und trainierte, hat Belinda wenigstens keine Luftverschmutzung gespürt. Sollten die Rauchwolken aber wie an vergangenen Tagen der Qualifikationsspiele über der Stadt hängen, würde sie lieber nicht spielen, wenn sie die Wahl hätte. Sie denkt dabei nicht nur an sich selbst: «Das ist auch ganz schlecht für die Ballkinder.»

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