Einmal mehr ist die «Match for Africa»-Show eine der Superlative. Begleitet von passenden afrikanischen Klängen läuft Roger Federer ins Hallenstadion ein. Über 11'000 Fans empfangen den Maestro in Zürich begeistert. Erstmals seit eineinhalb Jahren und den Swiss Indoors in Basel spielt der 35-Jährige wieder in der Schweiz.
So nah am Superstar dran wie kein anderer, ist in jenem Moment der 8-jährige Leon Lanz aus Niederneunforn TG. Der Bub ist der Gewinner des von Blick organisierten Wettbewerbs für ein Einlaufkid. Hand in Hand mit seinem grossen Idol darf Leon auf den Tennisplatz laufen. «Ich geniesse es in der Schweiz zu spielen, das kommt viel zu selten vor», sagt Roger.
Um ATP-Punkte oder Preisgeld gehts beim Match Federers gegen Andy Murray, die amtierende Nummer 1, nicht. Im Gegenteil. Für einmal steht der gute Zweck im Vordergrund. Gemeinsam spielen sie für Kinder in Afrika. Für Rogers Stiftung, die sich um eine bessere Bildung der Kinder kümmert. Eine Herzenssache für den Schweizer.
Der Berner Sänger Jesse Ritch (25), 2012 Dritter bei «Deutschland sucht den Superstar», hat selber afrikanische Wurzeln. Als stimmgewaltiger Showact präsentiert er seine neue Single «Good Side of Life». Die Künstler des südafrikanischen Zip-Zap-Zirkus zeigen ihre spektakuläre Akrobatik-Jongleur-Show während der Spielpausen.
Fast nur eine Nebennotiz wird an diesem bunten Abend das Tennis. Federer setzt sich gegen Murray mit 6:3 und 7:6 durch. Zum grossen Finale darf ein Ohrwurm nicht fehlen – «Waka Waka», Shakiras Fussball-WM-Song 2010 in Südafrika. Ein gelungener, schwungvoller Abschluss.
Ende Saison, kurz vor den ATP Finals in London, kommts zum Wohltätigkeits-Rückspiel in Murrays Heimat Schottland. Am 7. November wird Roger Gegner im Exhibition-Match «Andy Murray Live» sein. Die Einnahmen kommen dann der Unicef zugute.
Der Erlös des «Match for Africa 3» in der Höhe von 1,4 Millionen Franken fliesst komplett in die Kassen der Roger Federer Foundation. Schon über 650'000 Kinder durften in den letzten 13 Jahren von einer Unterstützung profitieren. Nächstes Jahr soll die Marke von einer Million Kindern übertroffen werden.
Seine Spendensammlung setzt Federer nach drei «Match for Africa» in Zürich (2010, Nadal; 2014 Wawrinka; 2017 Murray) erstmals ausserhalb der Schweiz fort. In weniger als drei Wochen, am 29. April, spielt er in Seattle (USA) gegen John Isner das «Match for Africa 4». Mit dabei ist in einem Promi-Doppel auch Microsoft-Gründer Bill Gates.
«Für mich war es das beste Match for Africa. Wir konnten viel Geld generieren, der Abend war super», sagt Federer.
Mit seiner Form ist der 18-fache Grand-Slam-Champion zufrieden. «Aber es bringt mir nicht viel. Ich werde keinen Match haben in den kommenden paar Wochen. Ich mache jetzt noch ein paar Tage Ferien, trainiere dann weiter auf Hartplatz und wechsle vor den French Open auf Sand. Dann entscheide ich, was mit Paris wirklich ist. Ich gehe nicht dorthin, nur um mitzumachen», sagt Federer.