US Open 2001
Roger Federers erstes Comeback liegt 20 Jahre zurück. Nachdem er in Wimbledon mit einem denkwürdigen Fünf-Satz-Sieg die Regentschaft von Pete Sampras beendete, scheitert er im Viertelfinal an Tim Henman und blamiert sich kurz darauf in der Startrunde von Gstaad gegen seinen heutigen Trainer Ivan Ljubicic. Notorische Adduktorenprobleme machen dem damals 20-Jährigen zu schaffen. Um sie auszukurieren, kehrt er erst sieben Wochen später an den US Open auf die Tour zurück. Was Federer in New York erreicht, ist für seine junge Erfahrung grossartig: Ohne Satzverlust schafft er es in die Achtelfinals, wo er dann aber gegen «local hero» Andre Agassi 1:6, 2:6, 4:6 chancenlos bleibt. «Bringt diesem Federer einen Espresso, damit er endlich aufwacht», lästert John McEnroe im TV. Bereits in Basel ist Federer wieder hellwach, scheitert aber zum zweiten Mal in Folge im Final – Tim Henman ist eine Nummer zu gross.
Masters Cup 2005
Federer dominiert den Tennis-Sommer, gewinnt Halle, Wimbledon, Cincinnati, New York und Bangkok in Serie. Doch zum Leidwesen der Swiss Indoors zieht er sich vor der Hallensaison im Training in Basel einen Bänderriss zu. Beim Masters Cup in Shanghai gibt er sein Comeback. Und obwohl er drei Wochen zuvor noch an Krücken ging, verpasst er Gaston Gaudio im Halbfinal mit 6:0, 6:0 die Höchststrafe. Im Final geht ihm gegen seinen damaligen Angstgegner David Nalbandian nach 2:0-Satzführung die Luft aus. «Meine Beine haben mich gekillt», klagt Federer über fehlende Kondition. 2006 ist er aber wieder komplett erholt, beginnt standesgemäss mit Siegen in Doha und an den Australian Open.
Australian Open 2017
Eines der fantastischen Comebacks der Tennis-Geschichte! Nachdem Federer in der ersten Saisonhälfte 2016 mehrmals angeschlagen war – Meniskus-OP nach den Australian Open, Virusinfektion, Rückenprobleme –, verdreht er sich beim Halbfinal-Out gegen Milos Raonic in Wimbledon erneut das operierte Knie. 36-jährig bricht er die Olympia-Saison ab. «Federers Weg zurück wird utopisch», titelt BLICK – und irrt damit gewaltig. An den Australian Open 2017 kehrt der Baselbieter als Nummer 17 zurück und stösst dennoch in den Final vor. In einem Krimi, der nichts für Herzschwache ist, feiert er gegen Langzeit-Rivale Rafael Nadal einen seiner allergrössten Fünfsatz-Siege! Der 18. Grand-Slam-Titel bleibt nicht sein letzter: Gleichen Jahres holt er seinen achten Wimbledon-Titel. Und nach der erfolgreichen Titelverteidigung in Melbourne wird er im Februar 2018 sogar nochmals Weltnummer 1.