Ehefrau Mirka, vier Kinder. Zwei Babysitterinnen, die sich vor allem um die dreijährigen Zwillings-Buben Lenny und Leo kümmern. Eine Privatlehrerin für die achtjährigen Zwillings-Mädchen Myla und Charlene, die punkto Landeskunde und Sprachen einem «normalen» Schweizer Zweitklässler voraus sein dürften. Sie alle reisen für drei Wochen mit, wenn Papi ein Majorturnier spielt.
Oma und Opa Lynette und Robert kommen meistens auch. Ein enges Verhältnis hegt «Chef Federer» auch mit seinen Angestellten: Langzeit-Trainer Severin Lüthi gehört schon fast zur Familie (von Zeit zu Zeit übernimmt der Berner sogar das Babysitting), Coach Ivan Ljubicic und Physio Daniel Troxler bewegen sich im Clan wie treue Freunde.
Die Unterbringung seiner Entourage ist ein logistischer Grossaufwand. In Wimbledon mietet Roger gleich mehrere Häuser mit Koch und Putzpersonal. Wenn der Federer-Clan wie in Melbourne üblich im Hotel logiert, muss er wohl einen ganzen Stock buchen. Eine Suite alleine langt da nicht. Aber das dürfte kein Problem sein – jeder Hotelmanager macht den Handstand für einen solchen Gast.
Rogers Wunsch ist Befehl
Ebenso die Restaurants, die Roger auswählt oder von Insidern empfohlen bekommt. Diese Episode hat ein Kollege der «Aargauer Zeitung» letzte Woche erlebt: Sein angepeiltes Gourmet-Panoramalokal hatte keinen Tisch frei – die Reservation sei drei Monate im Voraus Pflicht, hiess es. Am Ausgang kamen ihm dann Roger und Mirka mit zwei befreundeten Ehepaaren entgegen. «Wollt ihr einen Tisch?», fragte der elegant gekleidete Tennis-Dressman freundlich. Der Kollege lehnte dankend ab, aber der Superstar hätte es sicher spontan möglich gemacht.
Der Federer-Clan besetzt Melbourne – und viele Tribünensitze. Weil zur Anhängerschaft meist auch Manager Tony Godsick mit Familie, sowie diverse eingeladene Freunde – auch aus alten Zeiten – gesellen, sprengt es jeweils seine Spieler-Box. Eigentlich ist die Anzahl Tickets für einen Spieler oder eine Spielerin limitiert. Für Mr. Federer wird die Obergrenze wohl beliebig hochgesetzt.
Er habe sich diese Ansetzung gewünscht, weil er gerne den Zeit-Rhythmus einhält, hatte Roger erklärt. Aber wegen vorausgesagter Tagestemperaturen bis 40 Grad, bei denen sich jeder Spieler ein Abendmatch wünscht, sei das noch gar nicht sicher. Aber eigentlich eben doch. Rogers Wunsch ist Befehl – fast überall.