Ein Grand-Slam-Turnier hat Kei Nishikori (ATP 7) noch nie gewinnen können – ganz im Gegensatz zu Rekord-Champion Roger Federer (ATP3), der schon 20-mal eine grosse Trophäe erobern konnte. Aber sein Ruf als bester japanischer Tennisspieler der Geschichte macht Nishikori trotzdem zur grossen Nummer.
Abseits des Platzes scheffelt nur Federer mit Werbedeals mehr Kohle als der Asiate. Letztes Jahr verdiente Roger so 86 Millionen Dollar, dahinter folgt als nächster Tennisstar laut «Forbes» bereits Nishikori (33 Mio.). Er hat ein Dutzend lukrative Werbeverträge, darunter mit dem japanischen Ausrüster Uniqlo auch eine Gemeinsamkeit mit Federer. Selbst Djokovic mit 30 Millionen und Nadal mit 26 Millionen sahnen nicht so viel Werbegelder ab.
«Würde verrückt werden»
Gelänge dem 29-Jährigen an einem grossen Turnier tatsächlich der Coup, Japan würde durchdrehen. Stärker, als es seine Landsleute schon seit Jahren tun, wie Nishikori letztes Jahr verriet. «Ich bin gern in Japan. Aber länger als ein, zwei Monate im Jahr geht nicht. Ich würde sonst verrückt werden», sagte er. In Tokio frei rumlaufen sei ein Ding der Unmöglichkeit für ihn. Der bescheidene Nishikori steht nicht gern im Mittelpunkt.
Federer beschreibt ihn in Wimbledon denn auch als sehr ruhig, sehr anständig und höflich. «Wir kommen gut miteinander aus und trainieren ab und zu gemeinsam. Ich verstehe mich auch mit Michael Chang sehr gut. Meine Familie, also die Kinder, treffen seine Kinder ab und zu.»
Mehr Emotionen zeigen!
Ex-Star Chang (47) ist der Coach von Nishikori. Für ihn ist klar, woran sein Schützling arbeiten muss, wenn er weit kommen will: Mehr Emotionen zeigen! Chang meint: «Ich weiss, es liegt nicht unbedingt in seiner Natur, das zu tun. Das ist zwar bei vielen Spielern so, doch wenn es darauf ankommt, brichts aus ihnen heraus. Ich denke, ein bisschen davon kann ihm sicherlich nur helfen.»
Nishikori hat zwar an jedem Major die Viertelfinals erreicht, aber nur an den US Open diese Hürde auch dreimal überstanden. Im Direktvergleich führt Federer mit 7:3-Siegen, an den Australian Open 2017 gabs das einzige Duell an einem Major. Roger setzte sich damals in fünf Sätzen im Achtelfinal durch.
Nishikori hat in seinem Tank noch viel Energie. Im Gegensatz zu anderen Majors hat er es ohne einen Drei-Stunden-Match in den Knochen unter die letzten acht geschafft. Das trifft allerdings auch auf Federer zu. Wer im Wimbledon-Viertelfinal die Oberhand behält, wird sich am Mittwoch ab ca. 16.30 Uhr zeigen.
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