Der «Djoker» ist zurück auf der grossen Bühne der Grand-Slam-Champions! Mehr als zwei Jahre nach seinem letzten Triumph, Roland Garros 2016, kann der 31-Jährige wieder eine Trophäe entgegen nehmen. Es ist der vierte Erfolg in Wimbledon und der 13. Major-Titel überhaupt.
Novak Djokovic (ATP 21) besiegt in einem unspektakulären Final auf dem Centre Court nach 138 Minuten den Südafrikaner Kevin Anderson (ATP 8) mit 6:2, 6:2 und 7:6. Im Publikum werden nebst der britischen Premierministerin Theresa May auch Prinz William und Herzogin Kate Zeuge der Partie.
Das Match verläuft einseitig zugunsten des Serben. Anderson wirkt nach seinem Mammut-Halbfinal über sechseinhalb Stunden vom Freitag nicht mehr frisch. Djokovic dagegen ist – obwohl er am Samstag noch seinen Halbfinal zu Ende spielen musste – bei idealen Kräften.
Anderson vergibt Satzbälle
Djokovic gelingt mit einem Break gleich ein Traumstart zum 1:0 im ersten Satz. Das zweite Break zum 4:1 bringt früh die Entscheidung.
Ein Déjà-vu gibts im 2. Satz: Erneut startet Djokovic gleich mit einem Servicedurchbruch zum 1:0. Und wieder macht er mit einem weiteren Break zum 4:1 den Sack zu.
Im 3. Satz hält Anderson deutlicher dagegen. Insgesamt kommt er zu sechs Breakbällen, davon sogar vier Satzbälle beim Stand von 5:4 und 6:5. Djokovic rettet sich aber jedes Mal mit dem Aufschlag.
Das Tiebreak bringt die Entscheidung. Dort hat er mit 7:3-Punkten klar die Nase vorn. Den zweiten Matchball kann er ausnutzen. Wahnsinn! Veganer Djokovic gönnt sich ein Büschel Gras zur Belohnung.
Sohn Stefan kommt gratulieren
Bitter für Anderson: Nach den US Open 2017 (gegen Nadal) verliert er auch seinen zweiten Major-Final ohne Satzgewinn. «Ich fühle mich definitiv nicht mehr so frisch wie noch Anfang Woche. Ich hätte gerne länger gespielt und Novak mehr gefordert», sagt der Verlierer.
Mit dem Pokal in der Hand sagt Djokovic auf dem Platz: «Es ist wunderbar. Zum ersten Mal mal kann ich jemanden hören, der «Daddy Daddy» ruft.» Denn sein Sohn Stefan (4) ist nach dem Matchende in die Spielerbox zu Mami Jelena auf die Tribüne gekommen.
«Es hat viele Zweifel gegeben in den letzten zwei Jahren. Ich danke allen für die Unterstützung», sagt der Champion. Nach Verletzungen mit einer Ellbogen-OP und einer Formkrise fiel er im Mai erstmals seit zwölf Jahren aus den Top 20.
Djokovic wieder in den Top Ten
Mit dem Sieg kassiert Djokovic ein Preisgeld von rund 3 Millionen Franken und 2000 Punkte für die Weltrangliste. Verlierer Anderson kann sich mit der Hälfte des Geldes und 1200 Punkten trösten.
In der Weltrangliste kehrt Djokovic am Montag als Zehnter wieder in die Top Ten zurück. Anderson verbessert sich auf Platz 5, so gut ist er noch nie klassiert gewesen.
An der Spitze bleibt Rafael Nadal mit 9310 Punkten. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Roger Federer (7080) hat sich stark vergrössert, weil Titelverteidiger Federer im Viertelfinal ausschied. Stan Wawrinka steigt von Rang 224 wieder in die Top 200 auf Platz 199 hoch.