Zum zweiten Mal nach 2017 steht Viktorija Golubic (WTA 81) in Wimbledon in der 2. Runde. Die Zürcherin setzt sich gegen die junge Lugano-Siegerin Iga Swiatek (18, WTA 64) durch. Die Polin ist auf Rasen eine heisse Spielerin und hat letztes Jahr in Wimbledon bei den Juniorinnen gewonnen.
Gegen Golubic findet Swiatek aber das Siegesrezept nicht. Mit zwei frühen Breaks und einer 4:0-Führung gibt Golubic den Tarif im ersten Satz durch. Nach nur 28 Minuten ist der Durchgang mit 6:2 für die Schweizerin im Trockenen.
Im zweiten Satz führt Golubic mit Break-Vorsprung 5:4 und serviert zum Match. Doch sie spannt ihre Fans auf die Folter. Golubic kann fünf Matchbälle nicht nutzen und kassiert das Break zum 5:5.
Swiatek kann das mentale Hoch nicht ausnutzen und vom Momentum profitieren. Sie gibt ihren eigenen Aufschlag gleich wieder ab und Golubic schaffts erneut nicht das Spiel heimzubringen. Das Tiebreak muss entscheiden. Dort verwertet Golubic ihren sechsten Matchball und gewinnt mit 7:3-Punkten.
Erwartetes Duell mit Osaka fällt aus
«Das war ein spannendes Game», sagt Golubic lachend. Erst schlug sie mit neuen Bällen so gut auf, dass ich keine Chance hatte. Bei den Matchbällen in meinem Service-Game war sie dann extrem parat. Ich habe die Matchbälle nicht unbedingt verspielt – da war auch etwas Pech dabei.» Als sie im Tie-Break einen guten Start erwischte, sei sie sehr erleichtert gewesen. «Da wird man schon etwas nervös!»
In der zweiten Runde bekommt es Golubic nicht wie erwartet mit der Japanerin Naomi Osaka zu tun. Die Weltnummer 2 verliert ihr Auftaktspiel gegen die Kasachin Julia Putinzewa (WTA 39) 6:7, 2:6. Somit sinkt auch die Chance, endlich ein erstes Grand-Slam-Match auf einem grossen Centre Court zu spielen. «Das wäre schon cool gewesen«, so Vicky, «aber zum Glück können wir Spieler nicht mitentscheiden, wer gewinnt.»
Teichmanns kurze Premiere
Egal, wo sie spielen wird: Golubic bleibt und hier noch mindestens eine weitere Runde erhalten. Da geht es der in Barcelona wohnhaften Schweizerin Jil Teichmann anders. Die 21-jährige scheitert bei ihrer Wimbledon-Premiere bei den Grossen an der noch drei Jahre jüngeren Russin Anastasia Potapowa (WTA 71). Dabei erwischt Jil einen so tollen Start! Nachdem sie im zweiten Aufschlagspiel drei Breakbälle abwehrt, zieht sie mit drei Breaks in Serie zum 6:2 davon.
Satz zwei verläuft ausgeglichener – bis zum 4:4, dann sorgt die Gegnerin für den Satzausgleich. Im dritten Durchgang schwimmen der Debütantin die Felle davon. Nach zwei Stunden verliert sie 6:2, 4:6, 1:6.
15-jährige Gauff schockt Venus
Nach dem Osaka-Out gibts am Montagabend noch eine zweite Überraschung. Und was für eine! Die im März erst 15 Jahre alt gewordene Cori Gauff versüsst ihr Wimbledon-Debüt mit dem Sensations-Sieg gegen die 24 Jahre ältere Venus Williams (WTA 44). 6:4, 6:4 heissts am Ende in diesem Generationenduell.
Das US-Girl, im WTA-Ranking an 344. Position geführt, kann ihr Glück kaum fassen. Mit Freudentränen in den Augen schreitet sie zum Handshake ans Netz – und lässt sich danach vom Publikum feiern.
Über die Qualifikation hatte Gauff zuvor als jüngste Spielerin der Open-Ära (seit 1968) das Hauptfeld in Wimbledon erreicht. Jetzt darf das Supertalent schon ihren ersten grossen Sieg bejubeln – und das ausgerechnet gegen eines ihrer grössten Vorbilder. (C.K.rib/mpe)
Resultate 1. Runde in Wimbledon (u.a.)
- Golubic (Sui) s. Swiatek (Pol) 6:2, 7:6
- Anastassija Potapowa – Jil Teichmann (Sui) 2:6, 6:4, 6:1
- Cori Gauff (USA) s. Venus Williams (USA) 6:4, 6:4
- Halep (Rum) s. Sasnowitsch (Weissruss) 6:4, 7:5
- Ka. Pliskova (Tsch) s. Zhu (China) 6:2, 7:6
- Rybarikova (Slk) s. Sabalenka (Weissruss) 6:2, 6:4
- Svitolina (Ukr) s. Gavrilova (Aus) 7:5, 6:0
- Kenin (USA) s. Sharma (Aus) 6:4, 6:2
- Keys (USA) s. Kumkhum (Thai) 6:3, 6:2
- Sakkari (Gr) s. Pera (USA) 7:6, 6:3
- Putinzewa (Kas) s. Osaka (Jpn.) 7:6, 6:2