Es hätte das grösste Match seiner Karriere sein sollen. Doch Henri Laaksonen versinkt im Verletzungspech! Der Schweizer mit finnischen Wurzeln musste seine Drittrunden-Premiere an einem Major-Turnier gegen Kei Nishikori verletzt aufgeben. Dabei zeigte er ein riesiges Kämpferherz und hielt selbst sichtlich angeschlagen noch Schritt mit dem Japaner. Der Einzug in die Achtelfinals wäre bei einem Laaksonen in der glänzenden Form der vorangegangenen Tage nicht utopisch gewesen.
Wäre, hätte, könnte – es hat nicht sollen sein. Schon nach drei Games zwickte es den 29-Jährigen schmerzhaft in den Adduktoren, jeder weitere Schritt wurde zu einer Qual, die der erfolgreiche Roland-Garros-Qualifikant nach einer Regenpause und kurzer Wiederaufnahme beim Stand von 5:7, 15:40 nicht weiter erleiden konnte. Henri will dennoch nicht jammern: «Ich holte das Maximum heraus. Hätte mir zuvor jemand gesagt, ich würde in Paris die dritte Runde erreichen, ich hätte sofort unterschrieben. Es bleibt ein wunderbares Turnier für mich.»
Henri will nicht von Pech reden
Auch hadert er nicht mit seinem Schicksal, meidet das Wort «Pech». Äusserst selbstkritisch nimmt er sogar die Schuld auf sich: «Es war mein sechstes Match in Folge. Und ich war nicht fit genug, um mehr zu spielen. Wenn du dich verletzt, musst du halt weiter hart arbeiten und dafür sorgen, dass dein Körper stärker wird, damit es nicht wieder passiert.»
Die Verletzung habe sich aber nicht angekündigt. Laaksonen fühlte sich gut, spürte weder in den Matches, noch beim Training oder beim Aufwärmen gegen Nishikori ein Anzeichen des Problems. «Es kam ohne Vorwarnung, bei einer Rückhand, danach konnte ich mich kaum mehr bewegen. Ich merkte sofort, dass da was bei den Muskeln gar nicht gut ist.» Er hoffte noch auf Schmerztabletten, die ihm der Physio verabreichte. Aber da war nichts zu machen, auch nicht in der durch die Regenpause geschenkten Zeit.
Zeit – wieviel braucht es nun davon, bis Laaksonen seinen Lauf fortsetzen kann? Sein nächstes grosses Ziel ist die Wimbledon-Vorrunde, durch die sich die Weltnummer 136 – Henri ist nun um 14 Plätze geklettert – erneut kämpfen will. Es sei zu befürchten, dass in zwei, drei Tagen nicht alles verheile, sagt er. «Ich hoffe, in drei Wochen wieder zu spielen. Aber Verletzungen sind heikel, hast du ein Problem, kommt schnell das nächste, und du landest im Teufelskreis.»
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