Iga Swiatek zeigte eineinhalb Sätze lang eine Glanzleistung, nachdem sie auf dem Weg in den Final der US Open nur selten vollständig überzeugt hatte. Erst am Ende angesichts einer deutlichen 3:0- und 4:2-Führung im zweiten Satz geriet sie noch etwas ins Wanken. Unter dem Druck der flachen und harten Grundlinienschläge Swiateks war es Ons Jabeur nicht gelungen, ihr bekanntes, variables Spiel aufzuziehen. Dazu schlug sie miserabel auf und brachte nur gerade viermal ihren Service durch.
Nach dem Ausgleich zum 5:5 behielt Swiatek die Nerven. Einen ersten Matchball bei 6:5 konnte sie noch nicht nutzen, im Tiebreak verwertete sie nach 1:53 Stunden ihren zweiten dank eines Rückhand-Fehler Jabeurs.
Zwei Grand-Slam-Siege in einem Jahr
Damit hat erstmals seit Angelique Kerber 2016 (Australian und US Open) eine Frau im gleichen Jahr zwei Grand-Slam-Titel gewonnen. Swiatek ist auch die erste Nummer 1 seit Serena Williams 2014, die ihrer Favoritenrolle gerecht wird.
Jabeur hingegen war der grossen Gelegenheit, als erste afrikanische oder arabische Tennisspielerin ein Major-Turnier zu gewinnen, nicht gewachsen. Den Wimbledon-Final hatte sie als Favoritin gegen die Kasachin Jelena Rybakina, nur die Nummer 23 der Welt, in drei Sätzen verloren. Diesmal war sie Aussenseiterin und wurde klar dominiert. (SDA)