Martina Hingis (36) im Interview
«Das Grösste in meinem Leben kommt hoffentlich noch»

Der «Big Apple» – für viele die grossartigste Stadt der Welt. Die US Open, das Tennis-Turnier der Superlative. Mit dem grössten Stadion, dem teuersten Dach (150 Mio. Dollar), dem höchsten Preisgeld (50,4 Mio. Dollar). Und mit Martina Hingis (36) im Doppel und Mixed. BLICK will wissen, was für die grösste Schweizer Tennisspielerin das Grösste ist.
Publiziert: 01.09.2017 um 13:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:32 Uhr
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Schöne Aussicht: 2007 posiert Martina Hingis vor den US Open auf dem Empire State Building – es ist ihr letzter Einzel-Start an einem Major.
Foto: ddp images/Sipa Press
Cécile Klotzbach

Was ist für Sie das Grösste in New York?
Martina Hingis:
Das Empire State Building! Oder ist es jetzt das One World Trade Centre, der Nachfolgebau der Twin Towers? Für mich persönlich ist die enorme Abwechslung das Grösste in dieser coolen Stadt. Ein Spaziergang im Central Park, Shopping, die unzähligen Restaurants, der Times Square und natürlich der Broadway. Am liebsten besuche ich in New York Musicals – in «Lion King» war ich bestimmt schon fünfmal!

... das Grösste am Shoppen?
Damit belohne ich mich manchmal nach einem gewonnenen Tennis-Match. An der 5th Avenue oder in einem der riesigen Kaufhäuser, beispielsweise im Saks. Ich muss aber nicht immer zwingend etwas kaufen – nur schon Window-Shopping macht grossen Spass.

... an den US Open?
Der Lärm! Aber der gehört hier einfach dazu – im Positiven wie Negativen. Und natürlich, dass ich hier vor zwanzig Jahren den Titel geholt habe. Ich feiere dieses Jahr ja ein 20-Jahr-Jubiläum nach dem anderen (lacht).

Gehört Ihr früher Erfolg zum Grössten in der Tennis-Geschichte?
Rückblickend tut er das wohl. Auf das, was ich mit 16 Jahren geleistet habe, bin ich stolz. Aber Hut ab auch vor Roger Federer, der in seinem Alter dieses Jahr Legendäres geschafft hat. 19 Grand-Slam-Titel! Man darf sagen, das Grösste in der Tennis-Geschichte sind die Schweizer Erfolge.

... das Grösste am Tennisspiel?
Coole Punkte zu meistern und die Fans mit spektakulären Ballwechseln zu begeistern.

... am Publikum?
Wenn ich die Unterstützung mitfiebernder Fans spüre. Das Publikum kann einen in andere Sphären heben und zu überdurchschnittlichen Leistungen motivieren. Wir Spieler sind ja auch Entertainer. Was früher die Gladiatoren waren, sind heute die Sportler. Das haben wir zuletzt wieder beim irren Boxkampf zwischen McGregor und Mayweather gesehen.

... am Doppel?
Das Schönste am Doppel oder am Mixed ist die geteilte Freude. Man kann sich gemeinsam über gelungenes Teamwork freuen, nachdem man sich gegenseitig geholfen und abgedeckt hat.

... an der Tennis-Tour?
Die Freundschaften, die man über Jahre – in meinem Fall über sehr viele Jahre – geknüpft hat. Ich liebe es, immer wieder an die gleichen Orte zurückzukehren, und geniesse die Grossfamilie auf der Tour.

Apropos Familie: Was ist das Grösste am Familienleben?
Der enge Zusammenhalt und die bedingungslose Liebe.

... im Leben allgemein?
Das kommt bei mir hoffentlich erst noch ... (lacht)

Was ist für Sie der grösste Humor?
Wenn man über sich selbst lachen kann. Das finde ich ganz wichtig!

Das Grösste beim Essen?
Hier in New York ist es ein gutes Steak – das können die hier wirklich grandios zubereiten. Zudem werde ich hier auch mit Süssigkeiten verwöhnt. Schauen Sie mal auf meine Facebook-Seite, da habe ich diverse Köstlichkeiten gepostet, mit denen mich der Chef-Koch im Hotel Peninsula überrascht hat. Der weiss ziemlich genau, worauf ich stehe!

... in den Ferien?
Eine feine Piña Colada an der Strandbar! Ausritte auf dem Rücken meines Pferdes. Und mindestens eine Woche im Jahr Ski fahren muss drinliegen. Der grösste Luxus an Ferien ist aber für mich, frei zu entscheiden, was ich machen möchte.

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