Nach 3:35 Stunden reisst Juan Martin del Potro (28) seine Arme in die Luft – er schlägt Dominic Thiem (24) mit 1:6, 2:6, 6:1, 7:6, 6:4 und steht im Viertelfinal. Dies nach einem der «epischsten Matches seiner Karriere», wie er nach der Partie sagt.

Nach zwei Sätzen setzt wohl keiner mehr im Grandstand auf den Argentinier. Sein Gegner Thiem dominiert die Ballwechsel von der Grundlinie fast schon nach Belieben. Nach etwas mehr als zwei Stunden führt der Österreicher diskussionslos mit 6:1, 6:2.

«Ich habe in der Mitte des zweiten Satzes daran gedacht, aufzugeben, weil ich nicht atmen und mich nicht gut bewegen konnte», so Del Potro. Doch der 1,98-Hüne schmeisst den Bettel nicht hin. Angetrieben von den furiosen blau-weiss gekleideten Zuschauern und seinen nun wirkenden Antibiotika kämpft er sich zurück. Den dritten Satz schnappt er sich in 31 Minuten mit 6:1.

Spannung pur bis zum Schluss!

Der starke Thiem gibt sich nicht geschlagen. Im Vierten hat der an Nummer sechs gesetzte Österreicher zwei Matchbälle beim Stand von 6:5. Del Potro schlägt zwei Asse – ein erneuter Wendepunkt in diesem atemberaubenden Duell. Auch im Fünften verlangen sich die Beiden mit grandiosen Ballwechseln weiterhin alles ab. Die elektrisierten Fans pushen Del Potro schlussendlich zum Sieg.

Keine leichte Aufgabe im Viertelfinal

Der völlig ausgepumpte Publikumsliebling fühlt sich nicht gut nach dem Kraftakt. Er habe seit zwei Tagen starkes Fieber, eine Art Grippe. Keine guten Voraussetzungen vor dem Viertelfinal-Knüller gegen Federer also. Del Potro zeigt sich trotzdem zuversichtlich: «Ich weiss, wie ich spielen muss, um zu gewinnen. Aber ich werde sehen, wie es mir physisch geht». (jsl/dad)