Drei Tie-Breaks, dreimal behält Henri Laaksonen (ATP 119) die Nerven. Was für ein Teufelskerl!
Der Schweizer startet gut in die Partie, gewinnt die ersten zwei Sätze gegen Marco Cecchinato (ATP 66) jeweils mit 7:6. Doch dann dreht der Italiener auf, während Laaksonen gleichzeitig abbaut. In weniger als einer Stunde holt sich Cecchinato die Sätze drei und vier.
Jungstar wartet auf Laaksonen
Im fünften Durchgang scheint es im gleichen Stile weiterzugehen. Laaksonen gibt sogleich sein erstes Aufschlagsspiel ab. Doch der Schweizer findet zu seinem Spiel zurück, holt den Break-Rückstand auf und rettet sich ins Tie-Break. Dort fegt er dann über seinen Kontrahenten hinweg, gibt nur zwei Punkte ab.
Dank dem 7:6, 7:6, 2:6, 3:6 und 7:6 steht Laaksonen in der zweiten Runde der US Open. Dort trifft er auf Jungstar Denis Shapovalov (ATP 33) aus Kanada.
Nadal locker weiter
In der Nacht auf Mittwoch steht auch Rafael Nadal (ATP 2) im Einsatz. Der Spanier muss gegen John Millman (ATP 60) aus Australien allerdings nicht an seine Grenzen gehen.
Nach knapp zwei Stunden hat Nadal Feierabend: 6:3, 6:2 und 6:2. In der zweiten Runde wartet der nächste Aussie: Thanasi Kokkinakis (ATP 203).
Jil Teichmann ist out
Enttäuschung für Jil Teichmann (WTA 60). Die Schweizerin ist in der ersten Runde der US Open chancenlos, verliert in zwei Sätzen – zweimal mit 2:6.
Gegen die Belgierin Elise Mertens (WTA 26) ging Teichmann zwar nicht als Favoritin ins Spiel, doch die diskussionslose Pleite kommt doch etwas überraschend. Im Mai schwebte die 22-Jährige noch auf Wolke 7. Damals gewann sie völlig überraschend das WTA-Turnier in Prag.
Bencic nach Start-Schocker locker weiter
Kalt geduscht wird auch Belinda Bencic (WTA 12). Der Start in ihre Erstrundenpartie gegen Mandy Minella (WTA 118) misslingt ihr völlig. Nach fünf Minuten liegt die Weltnummer zwölf 0:2 zurück. Doch der frühe Schock rüttelt sie wach. Denn die Reaktion der 22-jährigen Ostschweizerin kann sich sehen lassen. Prompt gleicht Bencic zum 2:2 aus – und ist danach von ihrem Weg zum Auftaktsieg nicht mehr abzubringen.
6:3, 6:2 heissts am Ende nach 67 Minuten. Nach der 33-jährigen Luxemburgerin zum Auftakt folgt nun in Runde zwei eine Französin als Gegnerin: Alizé Cornet (29). Diese setzte sich in ihrem Startspiel gegen US-Girl Jessica Pegula (WTA 58) mit 6:2, 6:3 durch. Gegen die Nummer 64 der Welt ist die Bilanz von Bencic ausgeglichen (1:1).
Bencic ist damit die einzige Schweizerin, die in der zweiten Runde steht. Am Montag schieden bereits Viktorija Golubic und Timea Bacsinszky aus. Die Aargauerin Stefanie Vögele scheiterte bereits vergangene Woche in der Qualifikation.
Serena Williams und Naomi Osaka weiter – Tsitsipas out
Weiter hingegen ist Serena Williams (WTA 8). Auch Vorjahressiegerin Naomi Osaka (WTA 1) rettet sich trotz Rückenschmerzen und einem Dreisatz-Knüller in die zweite Runde.
Bei den Männern kommt es am Dienstag im Louis Armstrong Stadion zu einer Überraschung. Der als Nummer 8 gesetzte Stefanos Tsitsipas unterliegt dem Russen Andrei Rubljow in vier Sätzen und muss – wie bereits in Wimbledon – seine Koffer bereits nach der ersten Runde packen.
Wawrinka siegt Montagnacht
Am ersten Turniertag stand Stan Wawrinka (ATP 24) auf dem Platz. Es ist kein einfaches Startspiel für den dreifachen Grand-Slam-Champion. Der Romand hat mit dem 18-jährigen Jannik Sinner (ATP 137) einen aufsässigen Gegner, der mit der Vorhand immer wieder brilliert.
Bereits ganz zu Beginn des Spiels lässt der Jungspund aus dem Südtirol sein grosses Talent aufblitzen. Doch Wawrinka kämpft sich nach schwierigen Startminuten in die Partie, findet zu seiner Rückhand und holt sich das entscheidende Break im ersten Durchgang.
Satz 2 ist über lange Zeit ausgeglichen – beiden Spielern gelingt je ein Break. Im Tie-Break flattern bei Sinner dann aber die Nerven – ganz im Gegensatz zu Wawrinka. Zum richtigen Zeitpunkt zaubert der Westschweizer auch mit der Vorhand – 6:3 und 7:6 nach knapp eineinhalb Stunden. Alles läuft nach Plan.
Wawrinka verliert zwei Breaks in Folge
In Durchgang 3 ist dann plötzlich die Luft draussen bei Stan. Der Schweizer wirkt unkonzentriert, setzt die Filzbälle reihenweise ins Aus. Von seiner starken Rückhand-Longline ist in dieser Phase nichts mehr zu sehen. Sinner kann auf zwei Breaks davon ziehen. Nach fünf Games fängt sich Wawrinka wieder – den Satzverlust kann er aber nicht mehr abwenden.
«Das war eine schwierige Phase», wird der Schweizer nach dem Spiel sagen. Und einfacher wurde es im vierten Satz nicht.
Jérémy Chardy wartet auf Stan
Wawrinka muss beim Stand von 3:3 mehrere Breakbälle abwehren. Gleich darauf schafft er selber den Servicedurchbruch. Und weil der junge Italiener auch zum Schluss nochmals zwei Breakchancen unverwertet lässt, rettet sich Stan über die Ziellinie.
Sein Kommentar zum 6:3, 7:6, 4:6 und 6:3-Sieg: «Es war ein harter Kampf. Er hat sehr gut gespielt. Nun bin ich glücklich, dass ich in der zweiten Runde stehe.»
Dort wartet ein alter Hase: Jérémy Chardy (ATP 74). Gegen den Franzosen hat Wawrinka in fünf Spielen noch nie verloren.
Wie Roger Federer sein Startspiel gemeistert hat, lesen Sie hier.
Lockerer Djokovic
Wesentlich einfacher gestaltete sich der US-Open-Auftakt für Novak Djokovic (32). Die Weltnummer eins überspringt seine Starthürde, Roberto Caballes Baena, in drei Sätzen – 6:4, 6:1, 6:4 und steht in der zweiten Runde des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres.
Eine gute halbe Stunde bietet ihm der 26-jährige Spanier Caballes Baena die Stirn, doch ein Break zum Ende des Startsatzes reicht Djokovic, um den Widerstand zu brechen.
Je länger das Spiel dauert, desto besser kommt der «Djoker» in Fahrt und entscheidet auch die längeren Ballwechsel für sich. In Runde zwei trifft der Serbe auf den Sieger der Partie Sam Querrey (ATP 46) gegen Juan Ignacio Londero (ATP 56).
Mitfavorit Medwedew tadellos, Fognini out
Nach seinem Turnier-Triumph beim ATP-1000er in Cincinnati muss man Daniil Medwedew (ATP 5) auf der Rechnung haben. Und der Russe startet problemlos in die US Open – dem Inder Prajnesh Gunneswaran (ATP 88) lässt er keine Chance, er gewinnt 6:4, 6:1, 6:2.
Einen Dämpfer setzt es für Fabio Fognini (ATP 11) ab. Der Italiener findet gegen den 2,11-m-Riesen Reilly Opelka (ATP 42) aus den USA kein Rezept und unterliegt mit 3:6, 4:6, 7:6 (8:6), 3:6. Opelka hatte bereits in Wimbledon für eine Überraschung gesorgt, als er in Runde 2 Stan Wawrinka ausschaltete.
Dämpfer für Kerber
Kaum haben die US Open begonnen, sind sie für Angelique Kerber schon wieder zu Ende. Die Weltnummer 14 zieht in der Startrunde gegen die Französin Kristina Mladenovic (WTA 54) mit 5:7, 6:0, 4:6 den Kürzeren. Schon wieder muss die Deutsche also schneller als ihr lieb ist die Koffer packen: Bereits in Wimbledon (2. Runde) und an den French Open (1. Runde) scheidet die US-Open-Siegerin von 2016 in dieser Saison frühzeitig aus. (nim/dad)
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