Schon als 13- oder 14-Jähriger hatte Dominic Stricker ein gutes Auge, ein starkes Timing und ein ausserordentliches Ballgefühl. Der Junge kann richtig gut Tennis spielen, er trifft den Ball sauber und hat das nötige Gespür für die Situation. Das musste Stefanos Tsitsipas an den US Open auf die harte Tour erfahren.
Ein seltenes Talent
Stricker ist zu einem Spieler herangewachsen, der selbst für Top-Leute richtig unangenehm sein kann. Talente, die so spielen wie er, gibt es selten.
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Die meisten Männer spielen relativ weit hinten und mit viel Spin. Er jedoch retourniert den Grossteil der Bälle sehr früh und spielt mit flacher Rückhand. Tsitsipas hatte damit extrem Mühe. Zudem ist «Domi» Linkshänder und variiert vom Spin her sehr gut, seine Vorhand ist äusserst gefährlich, genauso wie sein Service. Kurzum: Er hat alle Waffen, um den Besten gefährlich zu werden.
Klar, auch er hat noch viel Luft nach oben – wenn er ans Netz geht, beispielsweise. Und doch glaube ich, dass es für ihn mit seinem unberechenbaren Spiel sehr weit gehen kann. Denn diese Erfahrung im Grandstand, dem drittgrössten Stadion in Flushing Meadows, hat ihm gezeigt, dass er hierher gehört. Das wird für immer in ihm sein. Dieser Sieg kann ein echter Türöffner darstellen.
Mit nächstem Gegner auf Augenhöhe
Warum soll er nicht gleich noch einen Coup nachlegen? Mit Drittrunden-Gegner Benjamin Bonzi ist er auf Augenhöhe. Doch bei aller Euphorie darf man auch nicht vergessen: Bis auf ein paar wenige Ausnahmen sind die Qualitäts-Unterschiede auf der Männer-Tour sehr, sehr klein. Geschenkt wird einem hier nichts.