Dieses Out tut so richtig weh. Belinda Bencic unterliegt im US-Open-Halbfinal der Kanadierin Bianca Andreescu in zwei Sätzen – und das, obwohl sie in beiden Sätzen eigentlich die bessere Spielerin ist.
Bencic spielen die Nerven einen Streich. Vor allem im zweiten Satz. Da führt die Ostschweizerin gleich mit 5:2, ehe einfach alles schief läuft. Bencic verliert Game um Game, mit einem Doppelfehler schenkt sie Andreescu das Break zum 5:5. Danach dreht sie sich zum Publikum um, applaudiert höhnisch und reckt den Daumen in die Höhe. Der Frust sitzt tief.
Belinda stört sich an Zwischenrufen aus dem Publikum, macht sogar den Referee auf das Problem aufmerksam. Doch es bringt nichts. Die 22-Jährige verliert erst den Fokus, dann die Nerven und schliesslich auch das Spiel. Aus der Traum vom US-Open-Final gegen Serena Williams.
Shriver vergleicht Bencic mit Rüpel Medwedew
Die Aktion mit den Fans kommt natürlich nicht gut an. Auf Twitter ist von einer «massiven Kernschmelze» die Rede. Und von Tennis-Legende Pam Shriver (57) gibt’s einen heftigen Rüffel.
«Bencic ist total sarkastisch», sagt die Amerikanerin, die an den US Open für den Sender ESPN kommentiert. Die einstige Weltnummer 3 und 21-fache Grand-Slam-Siegerin im Doppel vergleicht das Auftreten unseres Tennis-Stars mit dem von US-Open-Rüpel Daniil Medwedew. Der Halbfinalist legt sich wiederholt mit den Zuschauern an und wird so zu einer der Hassfiguren des Turniers.
«Bencic ist ein kleines bisschen wie Medwedew zu den Fans. Das ist absolut keine gute Idee», sagt Shriver. «Das sind die US Open, kommt damit klar!»
Belinda: «Die Leute waren noch am Rumlaufen»
Was Shriver meint: Die US Open gelten allgemein als das lauteste Turnier der Tennis-Welt. Hier rufen die Fans dazwischen, machen auch während den Punkten und Aufschlägen immer wieder mal Radau. Der Lärm gehört in New York einfach dazu.
Das weiss auch Bencic, die dank dem Halbfinal-Vorstoss wieder in die Top 10 der Welt zurückkehrt. An der Pressekonferenz hat sie sich längst wieder beruhigt. «Es ist schade. Die Leute waren noch am Rumlaufen, als wir mit dem Spielen begonnen haben», sagt Belinda, jedoch ohne Groll. «Aber es ist New York. Es ist laut, es ist so.»
Auf so einem Riesenplatz spielen zu dürfen, sei auch schön, stellt Bencic klar: «Die Atmosphäre spürt man sowieso, egal ob die Fans nun für Bianca waren oder für mich. Es war schön.»
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